Gemeinde Grefrath Auf der Jagd nach dem Seepferdchen

Gemeinde Grefrath · Die Grefrather Sekundarschule hat einen Kooperationsvertrag mit dem Schwimmclub abgeschlossen. Davon sollen beide Seiten profitieren. Die Kinder lernen schwimmen, der Verein bekommt vielleicht neue Mitglieder.

 Die Kinder haben sichtlich Spaß im Schwimmbad Dorenburg. Hinten v.l.: Dr. Peter-Michael Vogel, Helmi Röhrig, Jörg Tichelkamp, Jan Tekarth, Tobias Schmitz und Valentin Schneider.

Die Kinder haben sichtlich Spaß im Schwimmbad Dorenburg. Hinten v.l.: Dr. Peter-Michael Vogel, Helmi Röhrig, Jörg Tichelkamp, Jan Tekarth, Tobias Schmitz und Valentin Schneider.

Foto: wolfgang kaiser

"Wir wollen unbedingt das Seepferdchen schaffen", sagen Marcel und Emil, die beide die Klasse 5a der relativ neuen Grefrather Sekundarschule besuchen. Kurz danach versuchen sie im Hallenbad die 25-Meter-Bahn zu schaffen, halten sich dabei noch an einem Schwimmbrett fest. "Ihr macht das schon gut", sagt Coach Valentin Schneider, der mit dem ebenfalls 22-jährigen Jan Tekath, beide sind vom Grefrather Schwimmclub (GSC), das besondere Training leitet. Seit neuestem gibt es nämlich in Kooperation zwischen GSC und Sekundarschule eine "Arbeitsgemeinschaft Schwimmen".

"Da die Zahl unserer Kinder immer weniger wird, uns somit der breite Nachwuchs für den Wettkampfsport fehlt, waren wir natürlich an solch einer Kooperation sehr interessiert", sagt Dr. Peter Michael Kugel, der seit Anfang des Jahres der GSC-Vorsitzende ist. Nicht zuletzt durch den Ganztagsbetrieb an den Schulen sei es zum Rückgang gekommen, trainieren dort derzeit rund 50 Kinder und Jugendliche. Vor etwa zehn Jahren seien es doppelt so viele gewesen. Und Kugel ergänzt: "Unser Training fängt in der Regel um 17.30 Uhr, da sind zum Teil viele Kinder oder Jugendliche erst von der Schule nach Hause gekommen." Auch Schulleiterin Helmi Röhrig war von der Idee und der Zusammenarbeit sofort begeistert, zumal aus personellen Gründen bislang nur dienstags für die Schüler der fünften Klassen ein Schwimmunterricht erfolgen könne. Sie sagt: "Uns fehlt dafür ein zweiter Sportlehrer, der dann dabei sind muss." Auch hätten sich keine Eltern gefunden, die einen Rettungsschein haben und den Sportlehrer unterstützen könnten. Ansonsten könnte man das Schwimmen auf die sechsten Klassen ausdehnen. Der neuen "Arbeitsgemeinschaft Schwimmen" gehören derzeit acht junge Schwimmer an. Darunter ist die 13-jährige Angelique, die sich fest vorgenommen hat: "Bald das Abzeichen in Silber zu schaffen, Bronze habe ich nämlich schon." In dem Kurs sind noch Plätze auch für Schüler der Klassen sechs und sieben frei. "Zwölf Kinder könnten wir aufnehmen, der eine kümmert sich dann um die Nichtschwimmer, der andere um die Schwimmer", sagt Tekath. Der 22-Jährige studiert an der Sporthochschule Köln. Der zweite Coach, Valentin Schneider, Lehramt für den Grundschulbereich. Daher wurde das Training der AG auf den Freitag, von 13 bis 15 Uhr gelegt, damit die beiden an ihren Hochschulen nichts verpassen. Ermöglicht hatte die Kooperation die Gemeindewerke, die unter anderem die Hallenzeit zur Verfügung stellte. Dafür dankte gestern Helmi Röhrig dem Geschäftsführer Erik Ix und Schwimmmeister Jörg Tichelkamp. "Wir machen mit unserem Engagement weiter, trotz der roten Zahlen, die es jährlich gibt", sagt Ix. Alleine 2013 betrug das Minus aus dem Betrieb von Hallen- und Freibad rund 600 000 Euro. Weitere Sponsoren sind die Sparkasse und der Landessportbund; letzterer gab aus einem speziellen Fördertopf tausend Euro dazu. Der Vertrag wurde zunächst bis zum Ende des laufenden Schuljahres abgeschlossen. Allerdings waren gestern die beiden Partner als auch die Gemeindewerke zuversichtlich, dass es für das Schuljahr 2015/16 eine Verlängerung geben könnte. Von den Eltern der Teilnehmer wird ein geringer Kostenbeitrag verlangt.

(wsc)
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