Krefeld Auf dem Flachsmarkt stehen die Kinder immer mehr im Mittelpunkt

Krefeld · 45.000 Besucher kamen an den drei Pfingsttagen nach Linn. Arbeitsminister Rainer Schmeltzer zeigte sich als Schirmherr von der Veranstaltung begeistert.

 Auf der Ritterwiese: Ole nimmt Anlauf und sticht zu. Mit der Holzlanze triff der Fünfjährige sein Ziel, und der Sandsack schwingt herum. Die Zuschauer applaudieren. Mutter Francesca Mölders ist begeistert vom Flachsmarkt und seinem vielfältigen Angebot: "Wir waren noch nie hier. Es ist sehr beeindruckend."

Auf der Ritterwiese: Ole nimmt Anlauf und sticht zu. Mit der Holzlanze triff der Fünfjährige sein Ziel, und der Sandsack schwingt herum. Die Zuschauer applaudieren. Mutter Francesca Mölders ist begeistert vom Flachsmarkt und seinem vielfältigen Angebot: "Wir waren noch nie hier. Es ist sehr beeindruckend."

Foto: Mark Mocnik

Viele Familien zog es am Wochenende zum traditionellen Handwerkermarkt rund um die Burg. Strahlende Gesichter gab es vor allem bei den Kindern. "Wir gehen davon aus, dass wir an den drei Tagen rund 45.000 Besucher in Linn gehabt haben", resümierte gestern Nachmittag der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt, Alexander Raitz von Frentz.

 Der "Klabauterteufel" ist ein Schellenstock. Timur gibt sich alle Mühe, einen solchen Stock zu fertigen. Mit seinem Vater Tuncay Boylu ist der Siebenjährige heute zum ersten Mal auf dem Flachsmarkt. "Wir sind aus Oppum, wohnen dort aber noch nicht lange", erklärt der Vater und sein Sohn ergänzt: "Die Ritterkämpfe fand ich ganz toll!"

Der "Klabauterteufel" ist ein Schellenstock. Timur gibt sich alle Mühe, einen solchen Stock zu fertigen. Mit seinem Vater Tuncay Boylu ist der Siebenjährige heute zum ersten Mal auf dem Flachsmarkt. "Wir sind aus Oppum, wohnen dort aber noch nicht lange", erklärt der Vater und sein Sohn ergänzt: "Die Ritterkämpfe fand ich ganz toll!"

Foto: Mark Mocnik

Neben den zahlreichen Handwerkern begeisterten vor allem die Mannen des Historischen Feuerwehrlöschzuges Linn die Besucher. Die alte Linner Feuerwehr aus dem 19. Jahrhundert wurde 2001 als Formation im Schützenverein wiederbelebt und präsentierte sich erstmalig auf dem Flachsmarkt. Helme, Koppeln und Hammerbeile wurden nach original Vorlagen selbst gefertigt. Neben den originalgetreuen Uniformen zeigten die Linner auch das notwendige Löschequipment. Eine historische Handdruckspritze, ein Requisitenwagen und eine pferdegezogene Wassertonne belegten, mit welchen Mühen zwischen 1860 und 1920 gelöscht wurde.

 Da steht ein Boot auf dem Markt - und es darf sogar noch fischen. Stolzer Besitzer ist Jörg Nadler aus Schleswig. Ihm gehört die "Leda", ein Originalnachbau einer Smakke-Jolle, die Ende des 16. Jahrhunderts bis 1920 auf der westlichen Ostsee unterwegs war. Sie war weltweit der kleinste Zweimaster ihrer Zeit. Der 1:1-Nachbau stammt aus der Museumswerft in Flensburg. Dort wurde die "Leda", benannt nach der Geliebten des Zeus, 1996 zu Wasser gelassen. 2012 erhielt sie durch Berufsfischer Jörg Nadler ihre gewerbliche Zulassung.

Da steht ein Boot auf dem Markt - und es darf sogar noch fischen. Stolzer Besitzer ist Jörg Nadler aus Schleswig. Ihm gehört die "Leda", ein Originalnachbau einer Smakke-Jolle, die Ende des 16. Jahrhunderts bis 1920 auf der westlichen Ostsee unterwegs war. Sie war weltweit der kleinste Zweimaster ihrer Zeit. Der 1:1-Nachbau stammt aus der Museumswerft in Flensburg. Dort wurde die "Leda", benannt nach der Geliebten des Zeus, 1996 zu Wasser gelassen. 2012 erhielt sie durch Berufsfischer Jörg Nadler ihre gewerbliche Zulassung.

Foto: Mark Mocnik

Nach den Sommertagen der vergangenen Woche fiel das Thermometer pünktlich zum Flachsmarkt deutlich ab, statt Shirts und Shorts hatten viele noch mal die wetterfeste Jacke aus dem Schrank gekramt. Das Wetter zeigte sich in Linn an allen drei Tagen eher kühl, doch nach starker Bewölkung am Samstag riss der Himmel auf und brachte bis auf Minischauer bestes Flachsmarktwetter. "Vielleicht hätten fünf Grad mehr auf der Skala den einen oder anderen Besucher noch nach Krefeld gebracht, erfahrungsgemäß bleiben aber mehr Besucher weg, wenn es nur regnet oder das Freibad lockt", so Raitz von Frentz.

 Wie ein Gefäß aus Ton entsteht, zeigt Karin Habermann. Sie hat ihr Keramik-Atelier in Linn. "Meine Kolleginnen Ursula Kiklas und Dorothee Sprothen-Scheidt und ich sind zum ersten Mal auf dem Flachsmarkt. Es macht sehr viel Spaß. Die Atmosphäre ist toll", sagt die Künstlerin.

Wie ein Gefäß aus Ton entsteht, zeigt Karin Habermann. Sie hat ihr Keramik-Atelier in Linn. "Meine Kolleginnen Ursula Kiklas und Dorothee Sprothen-Scheidt und ich sind zum ersten Mal auf dem Flachsmarkt. Es macht sehr viel Spaß. Die Atmosphäre ist toll", sagt die Künstlerin.

Foto: Mark Mocnik

Entsprechend war der trockene Montag - im Gegensatz zum heißen Pfingstmontag des Vorjahres - diesmal sehr gut besucht. Am Samstag, dem Familientag, galt: Kinder unter 16 Jahren hatten freien Eintritt. Dieses Angebot wurde bestens angenommen. Unterstützt von mehr als 350 Helfern hatte die ehrenamtlich tätige Arbeitsgemeinschaft rund ein Jahr lang wieder alles darangesetzt, ein buntes Programm zu inszenieren. Metallkünstler, Handschuhmacher, Marionettenbauer und niederrheinische Handformfliesen - auch bei der 41. Auflage des Marktes gab es wieder viele neue Gesichter an den Handwerkerständen zu sehen. Viele davon waren Vertreter fast ausgestorbener Berufe.

 Der stolze Vogel Miguel auf der Hand von Falknerin Klaudia Brommund. Er ist Show-Profi und lässt sich von seinen kleinen und großen Fans bewundern.

Der stolze Vogel Miguel auf der Hand von Falknerin Klaudia Brommund. Er ist Show-Profi und lässt sich von seinen kleinen und großen Fans bewundern.

Foto: Mark Mocnik
 Das Lied vom August und dem Rosenkohl singt Bänkelsänger Günter Gall alias Jüppchen Hahnebolz, die Kinder machen begeistert mit bei der "Morgenmusik", klatschen, hüpfen und springen. Seit 40 Jahren zieht er als Sänger, Musiker, Kleinkünstler und Autor durch die Lande. Motto: "Jüppchen hört das Gras wachsen".

Das Lied vom August und dem Rosenkohl singt Bänkelsänger Günter Gall alias Jüppchen Hahnebolz, die Kinder machen begeistert mit bei der "Morgenmusik", klatschen, hüpfen und springen. Seit 40 Jahren zieht er als Sänger, Musiker, Kleinkünstler und Autor durch die Lande. Motto: "Jüppchen hört das Gras wachsen".

Foto: Mark Mocnik
 Zauberkünstler und Gaukler Klaus Lüpertz alias Gaudius bietet ein geradezu fesselndes Programm. In Ketten gelegt und durch eine Zwangsjacke in seiner Mobilität stark eingeschränkt, versucht er lautstark, sich aus seiner Zwangslage zu befreien. Die Zuschauer verfolgen gebannt, wie er nach und nach die Ketten abstreift.

Zauberkünstler und Gaukler Klaus Lüpertz alias Gaudius bietet ein geradezu fesselndes Programm. In Ketten gelegt und durch eine Zwangsjacke in seiner Mobilität stark eingeschränkt, versucht er lautstark, sich aus seiner Zwangslage zu befreien. Die Zuschauer verfolgen gebannt, wie er nach und nach die Ketten abstreift.

Foto: Mark Mocnik
 Skadi und Miguel sind die Stars der Horus Falknerei. Das weiße Frettchen Skadi zittert vor Aufregung und Neugierde. "Nein, sie hat keine Angst, sie kennt das schon und ist gelassen", erklärt Besitzer Markus Fahr. "Frettchen sind tolle Tiere, die sich streicheln lassen und viel Spaß an Kindern haben."

Skadi und Miguel sind die Stars der Horus Falknerei. Das weiße Frettchen Skadi zittert vor Aufregung und Neugierde. "Nein, sie hat keine Angst, sie kennt das schon und ist gelassen", erklärt Besitzer Markus Fahr. "Frettchen sind tolle Tiere, die sich streicheln lassen und viel Spaß an Kindern haben."

Foto: Mark Mocnik

Einen neuen Fan hat der Flachsmarkt offensichtlich in Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW gefunden: Begeistert von dem, was er als Schirmherr erstmalig in Linn erlebte, legte er sein Manuskript zur Seite und improvisierte in sehr gelungener und launiger Form zur Freude der Zuhörer. Übrigens: Auch das DRK war mit dem Fest zufrieden. Bis gestern Nachmittag gab es nur einen einzigen Transport in ein Krankenhaus, außerdem fielen 39 Hilfen bei Schnitt- und Schürfwunden sowie Kopfschmerzen an.

(RP)
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