Wenn es juckt und brennt Allergiker leiden unter Pollen und Insekten

Kreis Viersen · Auf die Allergiker kommen jetzt unangenehme Zeiten zu. Die Apotheken im Kreis Viersen bieten Arzneien an, die bei Reaktionen helfen. Welche Mittel helfen.

 Pollen

Pollen

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Nase läuft, die Augen jucken: Pollen-Allergiker sind mittlerweile fast das ganze Jahr von Symptomen geplagt: Erle und Haselnuss blühen schon seit Januar, Anfang März kam die Birke hinzu. Auch Insekten, die sich bei wärmeren Temperaturen wohlfühlen, können Allergien auslösen. Wer sich als Allergiker auf die aktuelle Saison vorbereiten will, kann sich in den Apotheken im Kreis Viersen beraten lassen.

Zur Eigenbehandlung der Pollenallergie stünden sehr wirksame Arzneimittel zur Verfügung, teilte Joachim Kresken, Sprecher der Apotheker im Kreis Viersen, mit. Bei leichten Beschwerden können antiallergische Nasensprays und Augentropfen helfen, die direkt dort wirken, wo die Symptome auftreten. Sie können über mehrere Wochen eingesetzt werden – im Gegensatz zu abschwellenden Schnupfensprays, die den Nasenschleimhäuten schaden können und deshalb nur maximal eine Woche angewendet werden dürfen. Bei stärkeren Beschwerden können auch Sprays mit Kortison eingesetzt werden, die entzündungshemmend wirken. Hilft das nicht, empfehlen Apotheker Tabletten: „Die Wirkstoffe in den Tabletten heißen Antihistaminika. Sie blockieren den körpereigenen Botenstoff Histamin, der die allergischen Symptome entscheidend mit auslöst“, erläutert Kresken. „Mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Einschränkung des Reaktionsvermögens, insbesondere beim Autofahren, sind dabei zu berücksichtigen.“

Heuschnupfen-Symptome sind zwar sehr lästig, aber Pollen lösen im Allgemeinen keine gefährlichen allergischen Schockzustände aus. Pollenallergiker können jedoch an sogenannten Kreuzallergien leiden. Das heißt: Das Immunsystem reagiert auf Stoffe, die dem eigentlichen Allergen, beispielsweise Pollen, in ihrer Struktur sehr ähnlich sind. Häufig reagieren zum Beispiel Birkenpollen-Allergiker auf Nahrungsmittel wie Haselnüsse, Mandeln, Äpfel oder Sellerie. Meist sind diese Symptome sehr mild. Es kribbelt, juckt und brennt im Mund. In Extremfällen kann es jedoch zu einem anaphylaktischen Schock mit Atemnot und Kreislaufproblemen kommen. Ein anaphylaktischer Schock kann insbesondere auch bei Insektengift-Allergikern nach einem Insektenstich auftreten. Dadurch kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.

Wer zu sehr heftigen allergischen Reaktionen nach Insektenstichen neigt, sollte mit seinem Arzt sprechen. Er kann einen Adrenalin-Pen verschreiben, den der Patient im Notfall selbst anwendet. „Das Adrenalin wirkt sofort und kann im Ernstfall Leben retten. Nach der Injektion erweitert es in erster Linie die Bronchien und verengt die Blutgefäße, wodurch sich der Kreislauf stabilisiert“, sagt Apotheker Kresken. Für gefährdete Allergiker sei es wichtig, diesen Pen immer bei sich zu tragen.

(biro)
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