Stadt Kempen Archiv: Kempen bietet neues Areal an

Stadt Kempen · Am kommenden Donnerstag will der Kreistag über einen Neubau für das Kreisarchiv entscheiden. Heute Nachmittag kommt Landrat Coenen nach Kempen. Bürgermeister Rübo wirft ein zusätzliches Grundstück in die Waagschale.

 Das Kreisarchiv ist noch in der Kempener Burg untergebracht. Hier werden auch die Dokumente des ehemals selbstständigen Kempener Stadtarchivs mit betreut. Der Kreis will bis 2020 ein neues Archiv bauen.

Das Kreisarchiv ist noch in der Kempener Burg untergebracht. Hier werden auch die Dokumente des ehemals selbstständigen Kempener Stadtarchivs mit betreut. Der Kreis will bis 2020 ein neues Archiv bauen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, heißt es aus den Fraktionen des Viersener Kreistages. Man warte ab, wie sich der Viersener Stadtrat in seiner Sondersitzung am morgigen Mittwoch entscheidet. Sollte die Viersener Politik einer Fusion seines bisher eigenständigen Stadtarchiv ins Kreisarchiv zustimmen, würde der Kreistag wohl einen Tag später für einen Neubau in der heutigen Kreisstadt stimmen. Davon gehen politische Beobachter auf Kreisebene derzeit aus, auch wenn führende Kreispolitiker wie FDP-Parteichef Wolfgang Lochner oder der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner - wie berichtet - die Vorlage des Landrates für die Kreistagssitzung für nicht beschlussreif halten.

 Dieses zunächst von der Stadt als neuer Archivstandort vorgeschlagene Gelände am Kempener Bahnhof ist aus Kreissicht nicht erste Wahl.

Dieses zunächst von der Stadt als neuer Archivstandort vorgeschlagene Gelände am Kempener Bahnhof ist aus Kreissicht nicht erste Wahl.

Foto: Kaiser Wolfgang

Innerhalb der CDU-Kreistagsfraktion will man die Entscheidung des Viersener Stadtrates abwarten und sich unmittelbar vor der Sitzung des Kreistages am Donnerstag (ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Forums am Viersener Kreishaus, Rathausmarkt 2) festlegen. Sollte sich Viersen gegen eine Fusion in Sachen Archiv entscheiden, ist die Kreisstadt aus dem Rennen. Willich wäre dann zweite Wahl, der dortige Stadtrat hat sich bereits positioniert, möchte das Kreisarchiv am liebsten in Schiefbahn gebaut sehen. Sollte das nicht passieren, will man sein eigenes Stadtarchiv insofern aufwerten, als man Archivalien, die Willich betreffen, aus dem Kreisarchiv herausholt. Als dritte Option bleibt ein organisatorisches Zusammengehen der beiden Stadtarchive von Willich und Viersen.

 Kann die Stadt Kempen mit dieser Fläche im Gewerbegebiet an der Kerkener Straße jetzt noch beim Landrat punkten, damit der Kreis dort das Archiv baut?

Kann die Stadt Kempen mit dieser Fläche im Gewerbegebiet an der Kerkener Straße jetzt noch beim Landrat punkten, damit der Kreis dort das Archiv baut?

Foto: Kaiser Wolfgang

Kempens Rolle ist nach wie vor eher die des Zuschauers. Kreispolitiker wie SPD-Chef Schiefner halten Kempen vor, beim Thema Archivneubau lange Zeit zu zögerlich vorgegangen zu sein. Und dies wollten die Kempener Politiker kurzfristig ändern, schlugen vor zehn Tagen vor, Bürgermeister Volker Rübo möge Landrat Dr. Andreas Coenen zu einem Gespräch in Sachen Archivneubau nach Kempen einladen, damit man nicht mehr nur über die Medien miteinander kommuniziere. Dieses Treffen von Rübo und Coenen, an dem auch Vertreter der Kempener Stadtratsfraktionen teilnehmen sollen, soll nun heute Nachmittag im Kreisarchiv in der Kempener Burg stattfinden. Bei seinem Besuch in Kempen soll Landrat Coenen auch ein weiteres Grundstück in Augenschein nehmen, das die Stadt dem Kreis für den Archivneubau zur Verfügung stellen will. Bürgermeister Rübo soll Coenen ein freies Gelände im Gewerbegebiet zwischen der Kerkener- und der Otto-Schott-Straße unmittelbar neben der Shell-Tankstelle angeboten haben. Aber ob sich der Landrat dadurch in seinen Plänen noch einmal umstimmen lassen wird, ist ungewiss. Er hatte angekündigt, dass der Kreistag nach dem Votum des Viersener Stadtrates entscheiden solle. Coenen will keinen Zeitverzug mehr, weil der Neubau bis Ende 2020 bezogen und abgerechnet sein muss, um die 5,1 Millionen Euro an Fördermitteln auch in voller Höhe dafür verwenden zu können. Zum angestrebten Zeitplan siehe oben stehenden Info-Kasten.

(RP)
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