Freitags vorm Rathaus Kempener gedenken ertrunkener Bootsflüchtlinge

Kempen · Der Arbeitskreis Asyl und Menschenrechte richtet freitags eine kleine Gedenkstätte vor dem Rathaus ein.

Mehr als einer von zehn Flüchtlingen stirbt derzeit bei der Überfahrt übers Mittelmeer. Mindestens 257 Menschen, so die Internationale Arbeitsorganisation (IOM), sind seit Jahresbeginn ums Leben gekommen. Die Dunkelziffer dürfte noch um einiges höher liegen. Der Kempener Arbeitskreis Asyl und Menschenrechte (AKAM) möchte mit einer Gedenkstelle auf dem Buttermarkt in Kempen auf die Tragödien hinweisen, die sich Tag für Tag auf dem Mittelmeer abspielen, aber in der Öffentlichkeit kaum noch wahrgenommen werden. Jeden Freitag ab 10 Uhr wird eine kleine Gedenkstelle für die vielen Toten vor dem Kempener Rathaus aufgestellt. Kempener Bürger werden gebeten, vielleicht auch eine Blume an dem Ort niederzulegen.

Mit seiner Aktion setzt AKAM sein Eintreten für eine menschliche Flüchtlingspolitik fort. Er reiht sich ein in die vielen Organisationen (Kirchen, DGB, Wohlfahrts- und Flüchtlingsorganisationen), die kürzlich in einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin ihre Erschütterung darüber zum Ausdruck gebracht haben, dass die europäische Politik „immer stärker auf Abschottung und Abschreckung setzt – und dabei tausendfaches Sterben billigend in Kauf nimmt“, so der Sprecher des Kempener Arbeitskreises, Michael Stoffels.

(rei)
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