An Leukämie erkrankt Grefrath trauert um Christoph Stolz

Grefrath · Der Grefrather war an Leukämie erkrankt. Nach einer Transplantation kam es zu einer Abstoßungsreaktion. Im Jahr 2019 hatten sich mehr als 1000 Menschen bei einer Aktion typisieren lassen.

 Der Grefrather Christoph Stolz starb am 19. Oktober.

Der Grefrather Christoph Stolz starb am 19. Oktober.

Foto: Viktor Classen

„Er hat bis zum Schluss gekämpft wie ein Großer“, sagt seine Schwester Jennifer Stolz. Und doch hat er diesen Kampf verloren. Am 19. Oktober ist der Grefrather Christoph Stolz gestorben. „Das Christkind“, wie ihn seine Schwester nennt, wäre an Heiligabend 33 Jahre alt geworden. Er hinterlässt seine Familie, darunter seine fünfjährige Tochter. Viele dürfte dieser Tod traurig stimmen, denn es hatte eine großartige Welle der Hilfsbereitschaft gegeben, um sein Leben zu retten.

Hinter Christoph Stolz liegt eine lange Krankengeschichte: Bereits 2007 wurde bei ihm eine Erkrankung des blutbildenden Systems festgestellt. Im Dezember 2018 kam die Schockdiagnose „Bösartige Leukämie“. Damals bildete sich die Aktion „Grefrath hilft“, um einen passenden Knochenmarkspender für ihn zu finden. Eine Suche, die der nach der Nadel im Heuhaufen gleicht. Ein genetischer Zwilling muss gefunden werden. Bei einer Typisierungsaktion am 5. Mai 2019 ließen sich 1056 Menschen bei der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) im Gerätehaus der Grefrather Feuerwehr mit einem Abstrich aus der Mundschleimhaut registrieren. Fast 8000 Euro wurden für die Laborkosten gespendet. Der Ortsverein Grefrath des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die Löschzüge Grefrath und Oedt der Freiwilligen Feuerwehr, die katholische Kirche vor Ort und viele andere unterstützten die Aktion. Der Fernsehsender RTL hatte im Vorfeld berichtet.

„Ganz Grefrath hat geholfen, es war sehr überwältigend“, sagt seine Schwester, die bis zuletzt an der Seite ihres Bruders war. Drei Menschen konnte aufgrund der damaligen Typisierungsaktion das Leben gerettet werden, berichtet sie. Leider war für ihren Bruder damals kein passender Spender dabei. Die rettende Transplantation kam erst im Mai 2021. Die hatte er zunächst gut überstanden. „Er war schon wieder zu Hause, hat viel mit seiner Tochter übernommen“, erzählt Jennifer Stolz. Doch dann kam es zu einer Abstoßungsreaktion. „Die neuen Zellen haben den Körper angegriffen“, erläutert sie. „Wir allen glauben, dass Christoph wusste, was passieren wird, als er Anfang Oktober ins Krankenhaus ging“, sagt sie. Und dass es ihm ganz wichtig gewesen sei, noch einmal allen Menschen, die sich für ihn eingesetzt haben, Danke zu sagen und auf die großartige Arbeit der DKMS hinzuweisen. Seinen Humor hat er bis zum Schluss nicht verloren. „Wenn’s schief geht, dann trinkt einen auf mich“, so zitiert ihn seine Schwester.

Info Gelegenheit zum Abschiednehmen von Christoph Stolz ist am Donnerstag, 28. Oktober, von 17 bis 20 Uhr in der Kapelle des Grefrather Bestattungshauses Camps, Schaphauser Straße 56. Die Beerdigung findet am Freitag, 29. Oktober, im engsten Familienkreis statt.

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