Kempener Altstadt Kompromissvorschlag für Ellenstraße 15

Kempen · Das Bauvorhaben in der Kempener Altstadt war Mitte Mai vom Denkmalausschuss noch abgelehnt worden. Inzwischen liegt eine geänderte Planung vor. Nun soll der Ausschuss erneut beraten und entscheiden.

 Ansicht der möglichen Bebauung an der Ellenstraße. Der Neubau Haus-Nr. 15 schließt sich an die niedrigere Bebauung (ehemaliges Heitzer-Areal – rechts) an. Neben den geplanten Neubau hat der Architekt bereits eine künftige Bebauung des Von-Broich-Geländes angedeutet.

Ansicht der möglichen Bebauung an der Ellenstraße. Der Neubau Haus-Nr. 15 schließt sich an die niedrigere Bebauung (ehemaliges Heitzer-Areal – rechts) an. Neben den geplanten Neubau hat der Architekt bereits eine künftige Bebauung des Von-Broich-Geländes angedeutet.

Foto: Architekturbüro Udo Thelen

Mitte Mai lehnte die Kempener Politik das Bauprojekt noch ab. Einstimmig folgten die Fraktionen im Denkmalausschuss der Empfehlung des Landeskonservators, an der Ellenstraße 15 nur einen zweigeschossigen Neubau zuzulassen, obwohl an dieser Stelle eine dreigeschossige Bebauung rechtlich möglich ist.

Gegen diesen Plan hatte allerdings der Investor Peter Homberg Einspruch eingelegt. Eine zweigeschossige Bebauung sei bei dem schmalen Grundstück nur möglich, wenn auf das vorgesehene Ladenlokal im Erdgeschoss verzichtet werde. Doch gerade das ist aus Sicht des Kempener Werberings wichtig. Der Vorsitzende Armin Horst hatte nach der ersten Entscheidung im Denkmalausschuss darauf hingewiesen, dass die Ellenstraße als Einkaufsmeile aussterben werde, wenn wie beim Neubau auf dem ehemaligen Heitzer-Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Haus Ellenstraße 15 kein Ladenlokal mehr vorhanden sei. Die sich anschließende Von-Broich-Passage soll in den nächsten Jahren ebenfalls durch einen Neubau ersetzt werden. Auch hier sind Ladenlokale aus Sicht des Werberings im Erdgeschoss wünschenswert.

Wie berichtet hat es im August ein internes Gespräch der Stadt und Vertretern der Politik mit dem Investor Homberg und seinem Architekten Udo Thelen gegeben. Zunächst war Stillschweigen über das Ergebnis des Treffens vereinbart worden. Nun liegt die neue Vorlage für die nächste Sitzung des Denkmalausschusses am Montag, 1. Oktober, ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses am Buttermarkt vor. Der Architekt hat die Gestaltung des Daches modifiziert. Zwei Varianten wurden ausgearbeitet: Beide sind dreigeschossig mit Ladenlokal im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen. Eine Version hat wieder ein Mansarddach, das aber weniger hoch ausgebildet ist und damit der Sprung zu den benachbarten zweigeschossigen Neubauten auf dem ehemaligen Heitzer-Areal nicht mehr so ausgeprägt ist. Die zweite Variante wurde mit einem sogenannten Krüppelmansarddach ausgebildet. Der Vorteil dieser Lösung liegt nach Ansicht der städtischen Bauverwaltung in einer geringeren seitlichen Giebelansicht, vor allem so lange, wie noch kein Neubau auf dem Areal der Von-Broich-Passage steht. Die Stadt hält die geänderte Planung für den Neubau städtebaulich und denkmalpflegerisch für verträglich. Sie entspreche den Festsetzungen des geltenden Bebauungsplans, der für die in Richtung Stadtmitte folgende Bebauung eine bis zu dreigeschossige Bebauung zulässt. Im Rathaus geht man bereits jetzt davon aus, dass auch eine künftige neue Bebauung des Von-Broich-Areals dreigeschossig sein wird. Die Stadt betont in diesem Zusammenhang, dass die Ellenstraße auch künftig eine der Hauptgeschäftsstraßen in der Altstadt ist. So ist der Stadt auch sehr daran gelegen, dass in dem Neubau Ellenstraße 15 im Erdgeschoss wieder ein Ladenlokal etabliert wird.

Die Gestaltung des Gebäudes entspricht aus Sicht der Stadt den Zielen der Denkmalbereichssatzung, die für die Kempener Altstadt gilt. Die Stadt schlägt dem Denkmalausschuss vor allem mit Blick auf die künftige städtebauliche Entwicklung an der Ellenstraße vor, einen dreigeschossigen Neubau mit Mansarddach zuzulassen.

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