Stadt Kempen Alternative Lebensformen: Alt werden, und zwar miteinander
Stadt Kempen · Bei eine Informationsveranstaltung im Pfarrheim Christ-König im Hagelkreuz diskutierten die Besucher über verschiedene mögliche Modelle.
"Wohnen im Alter war Thema der Infoveranstaltung der Stadt Kempen im Pfarrheim Christ-König, die auf reges Interesse stieß. Moderator und Quartiersmanager Ingo Behr sprach davon, durch neue Wohnformen die Lebensqualität zu verbessern. Er wies auf die Veränderungen im Alter hin, wenn die Kinder das Haus verlassen haben und plötzlich viel zu viel Platz da sei. In Deutschland gebe es derzeit mehr als 220 Projekte zum Thema "Wohnen im Alter."
Zwei davon wurden vorgestellt: "Besser-Gemeinsam-Wohnen" in Kempen und "Miteinander - Wohnen in Verantwortung" in Düsseldorf." Roger Buschfeld erklärte die Kempener Variante - ein Genossenschaftsmodell mit langer Vorlaufzeit. Das Vereinsmodell aus Düsseldorf hingegen sei, so Referentin Karin Proff, nicht verwirklichen worden. Für Buschfeld und seine Mitstreiter habe man von Anfang ein "Zusammenleben von aller Altersgruppen favorisiert. Heute leben in den 21 Wohnungen "An der Kreuzkapelle" Menschen von drei bis 76 Jahren zusammen. Buschfeld sprach von einer "gemeinschaftsorientierten Nachbarschaft", die sich zusammengefunden habe. Auf dem rund 3100 Quadratmeter großen Grundstück gibt es eine Wohnfläche von rund 1740 Quadratmeter. Bei Kosten von rund 4,5 Millionen Euro gab es ein Eigenkapital von rund 950.000 Euro und einen Kreditbedarf von rund 3,55 Millionen Euro. Heute gibt es nicht nur Gemeinschafts- und Werkräume, sondern auch das Sonntagsfrühstück und ein Klön-Café.
Karin Proff berichtete, dass man 2005 einen Verein gegründet habe, um das Projekt "Miteinander" verwirklichen zu können. Man habe einen Investor und ein Grundstück. 26 Menschen leben in 24 Wohnungen. Sehr schnell habe man jedoch das Konzept der Selbstverwaltung aufgeben müssen, davon sei nur der Garten übrig geblieben. Die Wohnungen sind teilweise öffentlich gefördert und haben eine Mietpreisbindung von 15 Jahren. Auch Proff wies auf die Bedeutung der Nachbarschaft hin.
