Stadt Kempen Altenhilfe sucht Freiwillige

Stadt Kempen · Zivildienstleistende fehlen an allen Ecken und Kanten. Die Senioren-Initiative Kempen sucht daher dringend Unterstützung für ihren Mobilen Dienst. Ansonsten droht das Aus.

 Wenn sich keine Freiwilligen melden, könnte die Kempener Altenhilfe gezwungen sein, ihr Angebot einzuschränken.

Wenn sich keine Freiwilligen melden, könnte die Kempener Altenhilfe gezwungen sein, ihr Angebot einzuschränken.

Foto: ddp, ddp

Die Plakate, die auf dem Schreibtisch von Thomas Blazek, Geschäftsführer der Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen, liegen, verkünden es in dicken Buchstaben. Die Initiative sucht Interessierte, die sich für das neue Angebot des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) begeistern könnten und zwar schwerpunktmäßig in Form eines Fahrers für den Mobilen Dienst der Kempener Organisation. "Unsere fünf Zivildienstleistenden, die wir früher hatten, fehlen uns überall. Mit der Plakataktion wollen wir unter anderem auf das Problem aufmerksam machen und hoffen, Interessierte finden zu können", sagt Blazek.

Bis zu 20 Stunden

Anders als ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), das die Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen auch anbietet, sind bei dem neuen Angebot insbesondere Menschen ab 27 Jahren angesprochen. Beim FSJ war mit 27 Jahren Schluss, das Angebot des BFD reicht bis zum Alter von 60 Jahren und kann dazu auch in Teilzeit, mit einem Stundeneinsatz von mindestens 20 Stunden pro Woche, umgesetzt werden. Es gibt ein monatliches Taschengeld von rund 400 Euro. Dazu kommen Verpflegung und Sozialversicherung. Die Mindestzeit ist ein halbes Jahr, längsten kann auf diesem Weg zwei Jahre gearbeitet werden.

Die Engpässe beim Mobilen Dienst sind bereits spürbar. Waren früher sieben Fahrer im Einsatz, so sind es jetzt zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. "Sonst war es kein Problem, einem Anruf zwecks kurzfristigem Arztbesuch innerhalb einer halbstündigen Reaktionszeit nachzukommen. Heute müssen wir solche Anfragen immer öfter abweisen. Das kann es nicht sein. Es ist das Ende des Mobilen Dienstes, wenn wir keine Unterstützer finden", befürchtet Blazek.

Ein-Euro-Jobber

Wären nicht fünf Ehrenamtliche gefunden worden, die zumindest stundenweise fahren, dann sähe es noch schlechter aus und die drei Kleintransporter und der Pkw stünden noch mehr in der Garage. Der Verein ist sogar bereit, im Rahmen der geringfügigen Beschäftigung zu agieren, beziehungsweise hofft, über die Arge Zuweisungen von Mitarbeitern in Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobber) zu bekommen. "Der Mobile Dienst ist unser Herzstück. Eine der tragenden Säulen, um älteren Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen", betont Blazek. Würde er allein zwei Fahrer finden, dann fiele ihm schon eine Last vom Herzen. Frage des Tages

(tref)
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