Es war so etwas wie seine letzte Amtshandlung im politischen Raum. Alexander Nolte, Geschäftsführer der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Kempen und Verwaltungschef der beiden Altenheime der Stiftung, Von-Broichhausen-Stift und St.-Peter-Stift, stellte am Donnerstagabend im Ausschuss für Soziales und Senioren das künftige Nutzungskonzept für die Altenheime der Stiftung vor. Bekanntlich verlässt Nolte, der in Bonn lebt, aus familiären Gründen zum 31. Juli die Kempener Stiftung. Hintergrund der geplanten Umstrukturierung ist das Wohn- und Teilhabegesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. Danach muss bis zum 31. Juli 2018 der Anteil von Einzelzimmern in den bestehenden stationären Heimen der Altenpflege deutlich vergrößert werden. Betroffen davon ist auch das Von-Broichhausen-Stift am Heyerdrink. Nicht betroffen ist das neuere St.-Peter-Stift. Hier ist die gesetzliche Vorgabe bereits erfüllt.

Derzeit halten sich im Von-Broichhausen-Stift die Plätze in Einzel- und Doppelzimmern mit 50:51 in etwa die Waage. Künftig sind allerdings deutlich mehr Einzelzimmer vorgeschrieben. Das Verhältnis soll bei 80:20 liegen. Für das Haus am Heyerdrink bedeutet das größere Umbauarbeiten und vor allem eine deutliche Reduzierung der stationären Pflegeplätze von derzeit 145 auf künftig etwa 65. Das macht einen Ersatzneubau notwendig, der - wie bereits berichtet - auf dem derzeitigen Krankenhaus-Parkplatz an der Ecke Mülhauser Straße/Berliner Allee errichtet werden soll. Der Neubau ist für etwa 80 stationäre Plätze für Senioren konzipiert. Wenn der Neubau bezogen ist, wird das Stammhaus am Heyerdrink umgebaut. Die Planungen sehen unter anderem 45 normale Altenheimplätze und rund 20 Plätze für demente Bewohner vor. Außerdem sollen etwa 14 Plätze für die Tagespflege eingerichtet werden. Die Tagespflege könnte der Caritasverband übernehmen, erste Gespräche seien dazu schon geführt worden, berichtete Nolte im Ausschuss. Geplant sind zudem rund 20 Kurzzeitpflegeplätze - derzeit gibt es nur sieben. Außerdem soll - wie schon im St.-Peter-Stift - so genanntes Wohnen mit Service angeboten werden. Schließlich ist vorgesehen, sowohl die vor einigen Jahren still gelegte Großküche als auch die Veranstaltungsräume zu reaktivieren. Einen Zeitplan für die Umsetzung des gesamten Konzeptes sowie kalkulierte Kosten nannte Nolte nicht. Der Prozess wird sich aber über mehrere Jahre hinziehen.