Gemeinde Grefrath Albert-Mooren-Halle ist auf Erfolgskurs

Gemeinde Grefrath · Die Albert-Mooren-Halle ist in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Lohnen würde es sich allemal, denn die Halle erlebt unter Pächter Christian Karpenkiel einen unerhörten Aufschwung. Problem: Die Gemeinde hat kein Geld.

Vor mehr als 36 Jahren, am 22. Januar 1978 um 15 Uhr, eröffnete Bürgermeister Josef Lepers die Albert-Mooren-Halle mit einem großen Unterhaltungsprogramm. Die neue Veranstaltungsstätte sollte den abgerissenen Saal Streit ersetzen. Rund ein halbes Dutzend Pächter hat die Halle, die lange Zeit von der Sport-und Freizeit gGmbH mit betreut wurde, im Laufe der Jahre erlebt gesehen. Nicht alle von ihnen waren wirklich gut. Auch darunter litt die Halle. Nicht alle Räumlichkeiten werden genutzt, die Bar im Keller beispielsweise wurde nie so richtig in Anspruch genommen. Die Halle ist dennoch zur Heimat zahlreicher Vereine geworden. Die Politik hat viel geredet über die Halle, jedoch nur selten Taten folgen lassen.

Jetzt ist die gute Stube in die Jahre gekommen und bedarf dringend der Sanierung. Der Investitionsstau liegt inzwischen bei satten 750 000 Euro, so Michael Köhler vom Grefrather Bauamt im Gespräch mit der Rheinischen Post. Die Liste der Mängel ist lang, sehr lang. Die Klimaanlage ist defekt und längst abgeschaltet. Die Beschallungsanlage ist nicht in Ordnung, doch vielfach bringen Künstler ohnehin ihre eigene Anlage mit. Die Heizungsanlage müsste erneuert werden, ebenso die komplette Elektronik und die Lichttechnik. Man müsste dringend daran arbeiten, weniger Energie zu verbrauchen. Die Verdunklung der Halle müsste im Saal erneuert werden, ebenso die Wärmedämmung im Dachbereich und die Treppenanlage außen zum Saaleingang. Die Kegelbahnen bedürfen der Überholung, immerhin funktionieren sie noch. Im Etat stehen 350 000 Euro für die Sanierungsmaßnahmen, aber sie sind mit einem Sperrvermerk versehen. Angelaufen ist nach dem Wassereinbruch jetzt eine Teildachsanierung, quasi in erster kleiner Funken der Hoffnung.

Eigentlich ist es schade, dass die Halle immer wieder nur dann erwähnt wird, wenn vom Investitionstau davon die Rede, dass man mit Blick auf die finanzielle Lage der Gemeinde die Halle nicht mehr halten könne. Dabei hat sich der Mooren-Bau seit der Übernahme der Halle durch den Oedter Christian Karpenkiel wieder zu einer beliebten Veranstaltungs- und Eventhalle entwickelt, in der sich sozusagen seit knapp zwei Jahren die Künstler die Türklinke in die Hand geben.

Längst ist die Halle der Ort mit den meisten Veranstaltungen in der Gemeinde. Nie in gut 35 Jahren zuvor ist die Halle mit Veranstaltungen so verwöhnt worden wie jetzt. Selbst das Bürger- und Polizeifest, das Oedt verlassen hatte, ist jetzt aus Dülken zurückgekehrt. Die Künstler, die kommen, sind meist bundesweit bekannt. Hinzu kommen auch noch viele andere Veranstaltungen wie die Heilermesse, die Second-Hand-Börse der SPD, Neujahrsempfänge oder Klassentreffen.

Karpenkiel hat aber nicht nur für ein attraktives Programm gesorgt, sondern hat als Pächter auch selber in die Mooren-Halle investiert.

(mab)
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