Medikamentenhilfswerk Action Medeor Hilfsorganisationen starten gemeinsame Winterhilfe

Tönisvorst · Am Donnerstag starteten Help, Action Medeor und NAK-karitativ die gemeinsame Winterhilfe und verteilten warme und regenfeste Stiefel, Schlafsäcke, Hygienepakete und Salben gegen Hautkrankheiten.

 Die Nothilfe der Hilfsorganisationen ist für geflüchtete Menschen bestimmt.

Die Nothilfe der Hilfsorganisationen ist für geflüchtete Menschen bestimmt.

Foto: Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V./Alea Horst

Erstmals leisten die Hilfsorganisationen Action Medeor und „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ gemeinsam Nothilfe für die geflüchteten Menschen in Bosnien und Herzegowina. Auch der langjährige Partner von Help, „NAK-karitativ“, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirchen Deutschlands, unterstützt das gemeinsame Hilfsprojekt. Dies teilte das Tönisvorster Medikamentenhilfswerk Action Medeor mit Sitz an der St. Töniser Straße im Stadtteil Vorst am Donnerstag mit.

Die Situation sei dramatisch: Bei Minusgraden würden die Menschen im Freien ausharren, ohne Winterkleidung, entsprechende Schuhe und medizinische Versorgung. Am Donnerstag hätten Help, Action Medeor und NAK-karitativ mit der gemeinsamen Winterhilfe begonnen und warme und regenfeste Stiefel, Schlafsäcke, Hygienepakete und Salben gegen Hautkrankheiten verteilt.

„Mit gebündelten Kräften erreichen wir so die Geflüchteten im Land. Wir freuen uns über diese starke Partnerschaft. Jetzt ist Solidarität und angesichts der Temperaturen schnelle Hilfe gefragt“, sagt die Geschäftsführerin von NAK-karitativ, Tatjana Augustin. Ein paar Hundert Flüchtlinge hätten bereits in das wiedereröffnete Flüchtlingslager in Lipa zurückkehren können, das zuvor abgebrannt sei. Das Militär habe erste Zelte und Suppenküchen wiedererrichtet. Mehrere Tausend geflüchtete Menschen würden aber noch in den Wäldern im EU-Grenzgebiet campieren.

Help, Action Medeor und NAK-karitativ versorgen nach eigenen Angabendie Flüchtlinge in der Region um Lipa. „Die Zustände, unter denen die Menschen rund um Lipa leben müssen, sind menschenunwürdig“, sagt Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von Action Medeor. Die hygienischen Bedingungen seien bedenklich, Nässe und Kälte breiteten sich aus, die Geflüchteten würden nur notdürftig medizinisch versorgt. „Die Menschen werden schlicht allein gelassen, unsere Hilfe ist nun humanitär geboten“, sagt Peruvemba.

Die humanitäre Lage an der Grenze zur EU bleibe angespannt. Es sei höchste Zeit, dass die Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen und das Flüchtlingsrecht angewendet würden. „Die Menschen haben ein Anrecht darauf, dass ihr Asylgesuch geprüft wird“, fordert Karin Settele, Geschäftsführerin von Help.

Es sei nicht tragbar, „dass die geflüchteten Menschen an der Grenze zu Europa misshandelt und ihnen etwa ihre Kleidung, Schuhe und ihr Geld abgenommen werden. Wir fordern, die Menschen endlich anständig und ihrem Recht entsprechend zu behandeln“, sagt Settele.

(RP)
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