Als in Kempen das jüdische Gotteshaus brannte Martinszug zog an Synagoge vorbei

Kempen · Am 10. November 1938 wurde das jüdische Gotteshaus an der Umstraße in Kempen in Brand gesetzt, Wohnungen jüdischer Mitbürger verwüstet, Männer verhaftet. Was in dieser Nacht und danach geschah.

 Die zerstörte Synagoge an der Umstraße in Kempen, die am Vormittag des 10. November gebrandschatzt wurde.

Die zerstörte Synagoge an der Umstraße in Kempen, die am Vormittag des 10. November gebrandschatzt wurde.

Foto: Landesarchiv NRW

Es ist Donnerstagvormittag, der 10. November 1938, morgens um 8 Uhr: In den NSDAP-Dienststellen zwischen Schiefbahn und Kaldenkirchen laufen die Telefone heiß. Von Krefeld aus ruft der dortige Propagandaleiter, der SA-Sturmführer Paul Tack, die örtlichen Nazi-Führer im NS-Kreis Krefeld-Kempen an. Er übermittelt ihnen den Befehl, die Einheiten der braunen Schlägertruppe, der Sturmabteilung, abgekürzt SA, mobil zu machen. Sie sollen überall die Synagogen in Brand setzen und die jüdischen Geschäfte und Wohnungen demolieren.