Als in Kempen das jüdische Gotteshaus brannte Martinszug zog an Synagoge vorbei
Kempen · Am 10. November 1938 wurde das jüdische Gotteshaus an der Umstraße in Kempen in Brand gesetzt, Wohnungen jüdischer Mitbürger verwüstet, Männer verhaftet. Was in dieser Nacht und danach geschah.
08.11.2021
, 05:25 Uhr
Es ist Donnerstagvormittag, der 10. November 1938, morgens um 8 Uhr: In den NSDAP-Dienststellen zwischen Schiefbahn und Kaldenkirchen laufen die Telefone heiß. Von Krefeld aus ruft der dortige Propagandaleiter, der SA-Sturmführer Paul Tack, die örtlichen Nazi-Führer im NS-Kreis Krefeld-Kempen an. Er übermittelt ihnen den Befehl, die Einheiten der braunen Schlägertruppe, der Sturmabteilung, abgekürzt SA, mobil zu machen. Sie sollen überall die Synagogen in Brand setzen und die jüdischen Geschäfte und Wohnungen demolieren.