Kempen 1,1 Millionen Briefe zur Bundestagswahl

Kempen · Vom Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein in Kamp-Lintfort aus werden in dieser Woche zentral die Wahlbenachrichtigungen in die Region verschickt.

Die Hochleistungsdrucker laufen im Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) heiß. Seit vergangenem Montag und noch bis zum morgigen Freitag werden in Kamp-Lintfort im Kreis Wesel insgesamt rund 1,15 Millionen Wahlbenachrichtigungen für die Bundestagswahl im September personalisiert, gedruckt und in Briefumschläge sortiert. Die Briefe gehen an alle Wahlberechtigten im Verbandsgebiet, also in die Kreise Kleve, Viersen und Wesel sowie die Städte Bottrop und Krefeld. Damit nirgendwo Fehler passieren, bedürfe es umsichtiger Vorausplanung, teilt das KRZN mit.

"Ungefähr drei Monate vor einer Wahl beginnen wir mit den Vorbereitungen", erläutert Martin Bendorf, Teamleiter der Produktion im KRZN. Das richtige Papier und die passenden Umschläge müssen dann bereits bestellt und getestet werden. Außerdem wird festgelegt, welcher Mitarbeiter wann im Einsatz ist, damit es nicht zu Engpässen kommt.

Auch das Abholverfahren werde im Vorfeld gemeinsam mit der Deutschen Post AG organisiert. In der rund einwöchigen Produktionsphase laufen die Maschinen 18 Stunden am Tag. Sollte es zu Produktionsausfällen kommen, müssen diese in kürzester Zeit behoben sein. Deshalb sei die genaue Planung im Vorfeld so wichtig. So könnten Arbeitsabläufe Hand in Hand gehen, heißt es vom Rechenzentrum.

Im Rechenzentrum sind drei Hochleistungsdrucker im Einsatz, die etwa 12.000 Wahlbenachrichtigungen pro Stunde produzieren können. Zusätzlich sorgt eine Kuvertieranlage mit gleicher Kapazität dafür, dass die Wahlbenachrichtigungen den Weg in die Briefumschläge finden. Die entsprechenden Zustellungsdaten der Bürger werden erst kurz vor der Produktion abgerufen. Mitarbeiter der Deutschen Post holen die Umschläge schließlich in der kommenden Woche zwischen dem 23. und 25. August ab und bringen sie auf den Weg zu den Wählern.

"Seit der vergangenen Landtagswahl kann man nun auch leichter seine Briefwahlunterlagen beantragen", betont Jonas Fischer, einer der beiden Geschäftsleiter des KRZN, und erklärt, wie es geht: Auf den verschickten Unterlagen befinde sich ein QR-Code, den Nutzer mit dem Smartphone oder dem Tablet scannen können. Dieser führe sie direkt zur Online-Bestellung der Unterlagen. "Einfacher geht es kaum", sagt Fischer.

Das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein in Kamp-Lintfort gehört nach eigener Aussage zu den zehn größten kommunalen IT-Dienstleistern Deutschlands und versorgt am Niederrhein mehr als 15.000 Büroarbeitsplätze in den Rathäusern und Kreisverwaltungen mit Informationstechnik.

Zu den Aufgaben des Zweckverbandes zählen unter anderem die Entwicklung, Einführung, Wartung und der Betrieb der IT-Anwendungen. Außerdem setze das KRZN Datenschutz und Datensicherheitsmaßnahmen um. Am Standort in Kamp-Lintfort arbeiten mehr als 300 Beschäftigte.

Nähere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite unter: www.krzn.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort