Kamp-Lintfort Zwei Sozialpädagogen stärken Jugendliche

Kamp-Lintfort · Die Stadt nimmt an einem Modellprogramm teil - mit dem Ziel, junge Menschen auffangen, die bisher durch alle Hilfe-Raster gefallen sind.

 Elvira Straub und Helge Dahmen sind die Ansprechpartner für die Jugendlichen, die sich mit dem Übergang von der Schule in den Beruf schwertun.

Elvira Straub und Helge Dahmen sind die Ansprechpartner für die Jugendlichen, die sich mit dem Übergang von der Schule in den Beruf schwertun.

Foto: creich

Helge Dahmen und Elvira Straub gehen auf die Jugendlichen zu, denen der Übergang von der Schule in den Beruf besonders schwerfällt. Sie sprechen die jungen Leute im Alter von 15 bis 25 Jahren auf der Straße oder in Jugendzentren an, suchen den Kontakt und das Gespräch. Im Februar/März haben die beiden Mitarbeiter des SCI die Arbeit im Rahmen des neuen Modellprogramms "Jugend stärken im Quartier" aufgenommen. Heute gibt es bereits 40 regelmäßige Gesprächskontakte mit Jugendlichen, einigen konnten sie erfolgreich helfen. Kamp-Lintfort gehört zu den 180 Kommunen, die an dem bundesweiten Projekt beteiligt sind. Ziel ist es, den Jugendlichen Hilfe und Perspektive anzubieten, die den Weg zu den gängigen Institutionen scheuen - aus Schwellenangst vielleicht, oder weil sie dort negative Erfahrungen gemacht haben.

Das bundesweite Modellprojekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entwickelt. Kamp-Lintfort erhielt im Oktober den offiziellen Bescheid über die Teilnahme. Finanziert wird "Jugend stärken im Quartier" aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundes. Für die Umsetzung des auf vier Jahre angelegten Modellprojekts erhält die Stadt jährlich 250.000 Euro, also insgesamt eine Million Euro. Der städtische Eigenanteil beläuft sich auf 50 Prozent, der durch den Personal- und Sachaufwand erbracht wird. Kamp-Lintforts Projektpartner ist der SCI in Moers.

"Wir fischen die Jugendlichen, die uns aus dem Netz gefallen sind. Wir wollen sie motivieren, sich auf unsere Hilfe einzulassen", beschreibt Helge Dahmen die Aufgaben der beiden Sozialpädagogen. Sie werden dabei von Institutionen wie Schule, Jugendzentren und Jugendamt unterstützt. "Ganz wichtig ist uns, dass wir nicht als sanktionierende Instanz wahrgenommen werden", erläutert Elvira Straub, die mit einer halben Stelle auch Ansprechpartnerin in der Beratungsstelle Jugend und Beruf ist. Beide suchen den Kontakt auf Augenhöhe. Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Projekts ist es, gemeinsam mit den Jugendlichen etwas für die Jugendlichen in der Stadt zu schaffen und auf den Weg zu bringen. "Es sind kleine Projekte geplant, für die im Jahr 50.000 Euro zur Verfügung stehen", erklärt Martina Bode vom Amt für Schule, Jugend und Sport. Das können zum Beispiel Veranstaltungen und Kunstprojekte sein. "Es soll an verschiedenen Orten in der Stadt wie im Pappelseepark etwas Sichtbares erschaffen werden und so die Lebenssituation der jungen Leute im Quartier verbessert werden." Voraussetzung: Es werden die Ideen der Jugendlichen umgesetzt.

Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter, unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die Stadt Kamp-Lintfort: "Durch die Teilnahme an dem Programm wird die Jugendsozialarbeit hier deutlich gestärkt." Das sieht auch Frank Liebert, Geschäftsführer des Projektpartners SCI, so: "Es ist eine Investition in die Zukunft der Jugendlichen und der Stadt." Ziel sei es, im Projektzeitraum 300 junge Menschen nicht nur zur erreichen, sondern erfolgreich Wege aufzuzeigen. Elvira Straub und Helge Dahmen sind für die Jugendlichen kurzfristig zu erreichen - sowohl in den Räumen der Jugendberufsagentur an der Freiherr-vom-Stein-Straße 20 als auch dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr sowie an jedem ersten Mittwoch im Monate von 16 bis 18 Uhr im Jugendcafé an der Moerser Straße 265 (Fußgängerzone). E-Mail: elvira-straub@sci-moers.de und helge.dahmen@sci-moers.de

(RP)
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