Kamp-Lintfort Wenn Ausbildung von Schulden und Obdachlosigkeit begleitet wird

Kamp-Lintfort · In der Jugendberufsagentur Kamp-Lintfort finden junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren seit nunmehr drei Jahren Unterstützung unter einem Dach.

 Den Jugendlichen in Kamp-Lintfort, die Schwierigkeiten mit der Ausbildung haben, wird in dem Projekt geholfen.

Den Jugendlichen in Kamp-Lintfort, die Schwierigkeiten mit der Ausbildung haben, wird in dem Projekt geholfen.

Foto: Tobias Hase/dpa-tmn

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Wesel, das Jobcenter Kreis Wesel, die Stadt Kamp-Lintfort und der freie Bildungsträger sci:moers helfen der Jugendberufsagentur beim Übergang von der Schule in den Berufen sowie bei der Bewältigung von Problemen und Krisen.

Seit knapp drei Jahren ist die Jugendberufsagentur ein festes Angebot für junge Menschen in Kamp-Lintfort. Anspruch der beteiligten Institutionen ist es, dass kein Jugendlicher beim Weg in ein selbstständiges Leben zurückgelassen wird. Dazu gibt es die individuell passenden Ansprechpartner. So reicht manchem jungen Erwachsenen ein Beratungsgespräch bei der Berufs- oder Studienberatung der Agentur für Arbeit, um den richtigen Ausbildungsberuf oder Studiengang zu finden. Andere junge Menschen benötigen jedoch eine weitergehende Jugendberatung, für die neben dem Ansprechpartner im Jobcenter auch Vertreter des Jugendamtes der Stadt Kamp-Lintfort und des sci:moers, dem freien Träger der Jugendhilfe, vor Ort sind.

Es finden sich zahlreiche Beispiele, in denen die unterschiedlichen Institutionen "Hand in Hand" arbeiten, so wie im Fall D.. Er ist seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz und kann sich nicht entscheiden. Sein Ansprechpartner beim Jobcenter Kreis Wesel hat mit der Berufsberatung eine berufsvorbereitende Maßnahme empfohlen. Hier konnte D. einige Berufe kennenlernen und Einblicke im Rahmen von Praktika gewinnen. Er hat aktuell einen Ausbildungsvertrag als Verkäufer unterschrieben.

Zum Teil stehen der Beschäftigung mit Ausbildung, Studium oder Beruf auch andere Hemmnisse im Wege: K. zum Beispiel hat bereits eine eigene Wohnung, er erhält Arbeitslosengeld II und hat trotz der Teilnahme an unterschiedlichen Maßnahmen keine Ausbildungsstelle gefunden. Aktuell qualifiziert er sich im Lagerbereich. Durch widrige Umstände kommt es zur Kündigung der Wohnung, der Strom wurde abgestellt. Die Teilnahme an der Qualifizierung ist in Gefahr. Da K. durch das Jobcenter des Kreises betreut wird, konnte kurzfristig der sci:moers um zusätzlichen Unterstützung gebeten werden. Durch intensives Zusammenarbeiten und Hinzuziehen weiterer Anlaufstellen konnte die Wohnungslosigkeit und der Abbruch der Qualifizierungsmaßnahme verhindert werden. Demnächst wird die Schuldenproblematik angegangen.

Von den insgesamt 1.552 Arbeitslosen in der Stadt Kamp-Lintfort (Stand April 2018) sind 145 zwischen 15 und 24 Jahre alt. Die Jugendberufsagentur Kamp-Lintfort steht für Unterstützungsangebote und bietet Hilfe:

(RP)
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