Kamp-Lintfort Vorschulkinder feiern ein Lieder-Festival

Kamp-Lintfort · Kinderliedermacherin Birte Reuver war gestern im Rahmen des Festivals "Kinderliederlandschaft" in der Stadtbücherei in Kamp-Lintfort zu Gast. Für die Stadt ist die Festivalteilnahme ein wichtiger Baustein der kulturellen Bildung.

 Kinderliedermacherin Birte Reuver begeisterte die Kinder mit ihren Geschichten und ihrer Ukulele.

Kinderliedermacherin Birte Reuver begeisterte die Kinder mit ihren Geschichten und ihrer Ukulele.

Foto: Klaus Dieker

Birte Reuver weiß, mit welchen Geschichten man Kinder fesseln kann: 120 Vorschulkinder hören der Hamburger Kinderliedermacherin gebannt zu. Sie erzählt von Kaulquappen, die Frösche werden wollen, von einer Wanderung, die Karla Kröte unternimmt, und vom Froschkönig, der die Prinzessin küssen möchte. Reuver gelingt es im Nu, die Mädchen und Jungen zum Mitsingen und Mitspielen zu animieren. Und bald erklingt in der Stadtbücherei ein Chor mit vielen hellen Stimmen. Ausgestattet ist Reuver mit einem Bilderbuch, einem Akkordeon, einer Ukulele und weiteren Instrumenten, mit denen die Vorschulkinder das Quaken der Frösche imitieren können.

"Das Besondere ist die Mischung aus Erzählen, Musik und Theater", betont Kultur- und Schuldezernent Christoph Müllmann nach der Vorstellung. Sie fand im Rahmen des Festivals "Kinderliederlandschaft" statt, die Musiker und Autor Helmut Meier vor zehn Jahren am Niederrhein etablierte. Katharina Gebauer, Leiterin der Stadtbücherei, freute sich darüber, dass das Festival nach einigen Jahren Absenz wieder Station in Kamp-Lintfort eingelegt hat.

Die "Kinderliederlandschaft" sei ein wichtiger Baustein im Rahmen des Sprachförderangebots der Einrichtung, ein neues Konzept befindet sich in Kamp-Lintfort zurzeit in der Erprobungsphase. "Ich hoffe, dass wir das Festival als ein Projekt der kulturellen Bildung zukünftig alljährlich in unserer neuen Mediathek anbieten können. Dort wollen wir ab 2017 einen Schwerpunkt auf Veranstaltungen legen. Es werden eigens Räume geschaffen, die wir dafür schnell umgestalten können."

Der Musiker, Autor und Kinderliedermacher Helmut Meier hat 2006 die Kinderliederlandschaft erfunden. "Als ich damals von Rheinhausen nach Hamburg zog, wollte ich als Kinderliedermacher nicht so ganz aus der Region verschwinden." Sein Konzept kam so gut an, dass er sofort eine Förderung des Landes erhielt. Und auch die diesjährige Kinderliederlandschaft wird durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Helmut Meier hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinder, Eltern und Pädagogen aufzuzeigen, wie viele gute Kinderliedermacher in Deutschland arbeiten. Im Rahmen des einwöchigen Festivals geben vier Künstler zwischen 14 und 20 Konzerte in der Region. In diesem Jahr war die Kinderliederlandschaft auch in Neukirchen-Vluyn, Moers, Duisburg und in Schermbeck unterwegs. Es traten Liedermacher wie Mattias Meyer-Göllner und "Die Maulwürfe" auf.

Das Festival bietet jedoch nicht nur musikalische Lesungen für Kinder bis zehn Jahren an, sondern wendet sich auch mit Workshops an Lehrer und Erzieher, damit sie die Musik in den Kindergarten und in die Schule mitnehmen. "Die Musik ist für Kinder einfach ein Lebenselixier. Sie macht obendrein schlau und fördert die Wortbildung", sagt der Festivalbegründer.

Die Abschlussveranstaltung der Kinderliederlandschaft ist übrigens am Sonntag, 13. März, 15 Uhr im Kom'ma-Theater in Rheinhausen. Die "Maulwürfe" singen an diesem Nachmittag tierische Lieder a cappella. 2017 kommt die Kinderliederlandschaft wieder nach Kamp-Lintfort: dann in die neue Mediathek.

(RP)
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