Kamp-Lintfort Schüler haben ersten Kontakt zu Hochschulen

2010 hatte Tanja Junkers die Idee, erstmals eine kleine Messe zu veranstalten, auf der sich die Hochschulen der Umgebung im Foyer der Stadthalle Gesamtschülern und Gymnasiasten präsentieren, die in einem Jahr ihr Abitur ablegen.

„Viele Schüler trauen sich nicht, aus Kamp-Lintfort hinauszugehen“, sagt die Deutsch- und Geschichtslehrerin der Unesco-Gesamtschule. „Damit sie einen ersten Kontakt haben, habe ich die Hochschulen eingeladen, nach Kamp-Lintfort zu kommen.“ So organisierte sie 2011 den ersten Hochschultag – und am Donnerstag ihren letzten, da sie mit den Sommerferien in den Ruhestand.

Ihr Hochschultag soll als festes Format bestehen bleiben, wie Schulleiter Jürgen Rasfeld versicherte, als er mit Gymnasialleiter Alexander Winzen den achten Hochschultag eröffnete und sich bei der Organisatorin bedankte. Es stellten sich neben sieben Hochschulen aus dem Umkreis die Handwerkskammer Düsseldorf, die akademische Berufsberatung der Arbeitsagentur sowie erstmalig die Deutsche Flugsicherung DFS vor. „Wir suchen immer Auszubildende“, erzählte Goran Vratonjic, Fluglotse Tower am Flughafen Köln-Bonn, DFS-Nachwuchswerbebeauftragter und Kamp-Lintforter Abiturient des Jahrgangs 2010. „Wenn Du den Luftraum überwachst, muss Du immer präsent sein und in stressigen Situationen die Übersicht bewahren. Da ist Multitasking gefragt, wenn Du das blinde Vertrauen der Piloten nicht verlieren willst. Die Anforderung ist außergewöhnlich, wie die Vergütung. Schon im zweiten Jahr erhalten die Auszubildenden 3300 Euro.“

Rebecca Haag sprach das Durchfallen an, als sie sich in einem Klassenraum in kleinem Kreis Fragen der Schüler stellte. „Manchmal kommen Studienabbrecher zu uns, die schon 27 Jahre alt sind“, berichtete die Referentin für Studienfragen bei der Handwerkskammer Düsseldorf. „Wir können auch in diesem Alter einen Ausbildungsplatz vermitteln.“

(got)
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