Kamp-Lintfort Studenten experimentieren mit Fotografie

Kamp-Lintfort · 20 Studenten der Hochschule Rhein-Waal stehen vor ihrer ersten Ausstellung: Ein Semester lang haben sie sich kreativ mit der Fotografie befasst. Die Arbeitsergebnisse präsentieren sie am Wochenende in einem Ladenlokal an der Kamperdickstraße.

 Mandhla Ndubiwa steuerte diese Arbeit (rechts) der Ausstellung bei. Sie ist das Ergebnis eines Seminars im Studiengang Informations- und Kommunikationsdesign an der Hochschule Rhein-Waal.

Mandhla Ndubiwa steuerte diese Arbeit (rechts) der Ausstellung bei. Sie ist das Ergebnis eines Seminars im Studiengang Informations- und Kommunikationsdesign an der Hochschule Rhein-Waal.

Foto: Mandhla Ndubiwa

Das letzte Semester führte 20 Designstudenten weit über die Grundlagen der Fotografie hinaus. Valerie Schmidt, seit 2015 Dozentin an Fakultät Kommunikation und Umwelt in Kamp-Lintfort, forderte die jungen Leute heraus, sich der Fotografie experimentell zu nähern. "Das geht im Studium viel zu oft verloren", weiß die Berliner Fotografin, die an der Essener Folkwang Universität der Künste sowie an der National Academy of the Arts in Bergen / Norwegen studiert hatte. Und so beschäftigten sich die Studenten im Studiengang Informations- und Kommunikationsdesign nicht mit dem Abbild. "Wir haben uns mit Fragen zur Emotionalität, zum persönlichen Verhältnis oder zur Zukunft der Fotografie befasst, aber auch damit, wie Fotografieren eigentlich klingt", erläutert die Lehrbeauftragte aus Berlin auf RP-Anfrage. "Wir sind über das Traditionelle hinausgegangen." Die Seminar-Ergebnisse sind am Samstag und Sonntag, 27. und 28. Januar, in einem leerstehenden Ladenlokal an der Kamperdickstraße 8a (in der Nähe des Busbahnhofs) zu sehen.

In einer Seminarstunde haben sich die Teilnehmer beispielsweise in einen Raum zurückgezogen und versucht, mit Licht Bilder zu erzeugen. Sie nutzen Stroboskoplicht und auch glitzernde Materialien. Sie fotografierten mit dem Smartphone durch eine Kamera und lauschten mit geschlossenen Augen dem Klang des Fotoapparats. Die Ausstellung der Studenten trägt den Titel "Experiencing Photography" und behandelt Themen wie virtuelle Realitäten, analoge Wahrnehmungsexperimente sowie Bildübersetzungen durch neuronale Netzwerke und selbstreflexives Arbeiten. In der Ausstellung erfahren die Besucher dann auch, wie Fotografie klingen kann. Die Studentin Paula Wessel hat eine lautmalerische Lösung entwickelt. "Jeder Student hat sich ein eigenes Thema gesucht", berichtet Schmidt, die den Ausstellungsort aufgetan hatte: "Ich habe beim Leerstandsamt der Stadt gefragt." Die Fotografin freute es, dass das Seminar mit Studenten aus verschiedenen Ländern besetzt war. "Der Studiengang ist englischsprachig." Die Ausstellung der Studenten ist Samstag, 13 bis 20 Uhr, Sonntag, 10 bis 18 Uhr, geöffnet.

(RP)
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