Neue Leistungszentren für Patienten St.Bernhard Hospital in Kamp-Lintfort kooperiert mit zwei Niederrhein-Kliniken

Kamp-Lintfort/Xanten/Geldern · Die drei niederrheinischen Krankenhäuser aus Xanten, Kamp-Lintfort und Geldern wollen sich fachübergreifend austauschen und hoffen auf Synergieeffekte.

 Chefarzt Theodor Heuer vom St. Bernhard-Hospital bei einer Endoskopie. Künftig werden die Kamp-Lintforter noch mehr mit den anderen Kliniken kooperieren.

Chefarzt Theodor Heuer vom St. Bernhard-Hospital bei einer Endoskopie. Künftig werden die Kamp-Lintforter noch mehr mit den anderen Kliniken kooperieren.

Foto: St.-Bernhard-Hospital

Das Sankt Josef-Hospital in Xanten, das St.-Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort sowie das St.-Clemens-Hospital mit der Gelderland-Klinik in Geldern bauen ihre Zusammenarbeit  aus. Ziel der neuen Kooperation ist, dass sich die Krankenhäuser hinsichtlich ihrer Leistungsschwerpunkte und fachlichen Spezialisierungen eng abstimmen, heißt es in einer Mitteilung.

Patienten, für die im eigenen Haus nicht die medizinische Kompetenz vorgehalten wird, haben die Möglichkeit, sich in den Kooperationshäusern vorzustellen und medizinisch versorgen zu lassen.

Schon in der Vergangenheit gab es Kooperationen, so verbindet zum Beispiel die Häuser in Kamp-Lintfort und Xanten seit 2014 ein Kooperationsvertrag. Die drei Kliniken arbeiten zudem im gemeinsamen „Tumorzentrum Niederrhein“ sowie in der Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflege seit Jahren eng zusammen. Die guten Erfahrungen und die gemeinsame Identität als christliche Krankenhäuser haben die Kliniken nun darin bestärkt, die Kooperation auf weitere Bereiche auszudehnen. Die Häuser verfügen über 988 Krankenhausbetten, beschäftigt sind 1856 Mitarbeiter.

Die bundesdeutsche Krankenhauslandschaft steht vor großen Herausforderungen. Das gilt auch für den Niederrhein. Der Krankenhausplan des Landes und aktuelle Gesetzesvorhaben der Landesregierung verfolgen das Ziel, Krankenhausbetten und Überkapazitäten der medizinischen Fachbereiche in gut versorgten Regionen abzubauen. „Unsere Antwort auf diese Herausforderung ist die Bildung eines regionalen Gesundheitsnetzwerks, das uns eine hohe Spezialisierung und die gezielte Ausdifferenzierung von Leistungen erlaubt“, sagt Christoph Weß, Kaufmännischer Direktor der Gelderner Einrichtungen. „Der zwischen unseren Häusern geschlossene Kooperationsrahmenvertrag sieht dafür ganz konkrete Schritte vor“, sagt. Conrad Middendorf, Geschäftsführer des St. Bernhard-Hospitals, „um in unserem gemeinsamen Einzugsgebiet eine qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung sicherzustellen.“ Für Michael Derksen, Geschäftsführer des Xantener Hospitals, sind dafür alle Voraussetzungen erfüllt: „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit in den Bereichen Tumorchirurgie, Kardiologie und Geriatrie gemacht.“

Auch bei der Anschaffung und Nutzung medizinischer Großgeräte ergeben sich Synergieeffekte. Perspektivisch bieten sich in Bereichen wie dem Datenschutz oder der IT-Sicherheit große Chancen für ein solches Krankenhausnetzwerk.

Konkrete Schritte der Zusammenarbeit werden nun in den kommenden Wochen unter Beteiligung der Chefärzte und der Krankenhausdirektorien vorbereitet. Vor dem Hintergrund der zunehmend schwierigeren Personalgewinnung planen die drei Partner gemeinsame Weiterbildungskonzepte. „Wir möchten uns stärker als bisher als attraktiver Arbeitgeber in der Region positionieren“, so Josef Lübbers, Kaufmännischer Direktor des Kamp-Lintforter Krankenhauses.

(RP)
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