Stadtentwicklung in der Hochschulstadt Startschuss für Kamp-Lintfort 2040

Kamp-Lintfort · Der Ausschuss für Stadtentwicklung gab der Verwaltung am Dienstag grünes Licht für die Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans. So sollen die Weichen für die zukünftige Entwicklung Kamp-Lintforts gestellt werden.

 Auch der Zechenpark beruht auf einer Planung, die 1994 auf Basis des damaligen Flächennutzungsplans festgelegt wurde. Dieser war, so Bürgermeister Christoph Landscheidt, Grundlage für die dynamische Entwicklung der Stadt. Darauf soll mit der Neuaufstellung dieses Plans jetzt aufgebaut werden. 
  Foto: Christoph Reichwein

Auch der Zechenpark beruht auf einer Planung, die 1994 auf Basis des damaligen Flächennutzungsplans festgelegt wurde. Dieser war, so Bürgermeister Christoph Landscheidt, Grundlage für die dynamische Entwicklung der Stadt. Darauf soll mit der Neuaufstellung dieses Plans jetzt aufgebaut werden. Foto: Christoph Reichwein

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Stadt Kamp-Lintfort hat sich in den vergangenen fast 30 Jahren rasant entwickelt. Überall im Stadtbild sind die Veränderungen sichtbar: Das Stadtquartier Friedrich Heinrich, das mit Zechenpark an einem ehemaligen Bergbaustandort entsteht, das neu gestaltete Rathausquartier und etliche neue Wohn- und Gewerbegebiete sind dafür beispielhaft. Die umfangreiche Planung beruht auf einen Flächennutzungsplan, der in Kamp-Lintfort bereits seit 1994 seine Gültigkeit hat und ab 2009 mit dem Stadtentwicklungsplan konkretisiert und umgesetzt wurde.

Etwa 60 Planverfahren für die Realisierung von Wohn- und Gewerbegebieten, Grünflächen und Einzelhandelsansiedlungen wurden seit damals durchgeführt. „Der Plan war Grundlage für die dynamische Entwicklung der Stadt. Darin haben wir auch frühzeitig die Weichen für die Zeit nach dem Bergbau gestellt“, betont Bürgermeister Christoph Landscheidt. Da jedoch Stillstand auch Rückschritt bedeuten kann, hat die Stadtverwaltung am Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung um grünes Licht für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die kommenden 20 Jahre gebeten und einstimmig von der Politik halten. Ab sofort geht es um die Beantwortung der Frage, wie Kamp-Lintfort im Jahr 2040 aussehen soll.

Wie wollen die Kamp-Lintforter künftig leben und arbeiten? Welche Anforderungen gibt es an Land- und Forstwirtschaft, an Klima- und Hochwasserschutz? Welche Rolle spielen dabei Verkehr und Mobilität? Oder der demografische Wandel, Bildung und Kultur? Es ist eine komplexe Aufgabe, die sich die Stadtverwaltung unter Beteiligung von externen Fachbüros, der politischen Gremien, aber auch der Bürger in den kommenden Jahren im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplans stellen will.

„Flächennutzungspläne haben für Kommunen eine große Bedeutung, da sie die die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung darstellen“, erklärt die Stadtverwaltung. Die Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten, Grün- und Freiflächen sei, heißt es, eine grundlegende Voraussetzung für die Aufstellung von Bebauungsplänen überhaupt. In dem auf mehrere Jahre angelegten Prozess sollen sozusagen die Leitplanken zukünftiger Stadtentwicklung festgelegt werden. „Es geht vor allem um die Frage, welche Schwerpunkte wir zukünftig setzen – auf die kompakte, klima- und fahrradfreundliche Stadt? Auf ökologisches Bauen oder auf bezahlbaren Wohnraum?“, erläutert Stadtplaner Arne Gogol den Hintergrund.

Der stellvertretende Leiter des Planungsamtes wird die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans im Rathaus federführend begleiten. In einem ersten Schritt sollen in der Verwaltung alle relevanten Themen aus den Fachbereichen gesammelt werden. In Ideenwerkstätten will man aber auch mit den Bürgern diskutieren. „Ein ungehemmtes Wachstum von neuen Wohngebieten kann und wird es aber in Zukunft nicht geben“, schränkte der Bürgermeister vor der Ausschusssitzung ein. Verdichtung ist das Schlagwort.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung stießen die Stadtplaner mit ihrem Vorhaben auf offene Ohren. „Wir sollten darauf achten, dass der Mensch im Mittelpunkt der Planungen steht“, betonte Bernhard Krebs für die SPD-Fraktion.

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