Kamp-Lintfort Stadtrat diskutiert Grundsatzfrage

Kamp-Lintfort · Ja, wo liegt denn nun Kamp-Lintfort? Am Niederrhein, im Ruhrgebiet - oder so, wie es gerade passt? Eine kleine Projektvorstellung geriet in der gestrigen Sitzung des Stadtrates fast zur philosophischen Diskussion. Es geht um die vom RVR initiierte Wirtschaftskampagne "Stadt der Städte", an der sich die Stadt Kamp-Lintfort beteiligen will. Ziel ist die Imageverbesserung der Metropole Ruhr, die bei Investoren und Entscheidern als jung, dynamisch und innovativ rüber kommen soll.

Die 53 Städte im RVR werden jeweils mit einer eigenen Stadtseite und einem Städtevideo auf der Kampagnen-Homepage verlinkt. Johannes Tuschen (Grüne) brachte nach der Präsentation die emotional geführte Diskussion in Gang. Er forderte, dass sich die Stadt Kamp-Lintfort endlich entscheiden müsse, wohin sie sich zugehörig fühlt. "Wir bewerben Kamp-Lintfort überall als Stadt am Niederrhein", betonte Tuschen und erhielt die Zustimmung von Hans-Peter Ribbrock (FDP): "Ich fühle mich auch als Rheinländer.

" Matthias Gütges stellte für die CDU-Fraktion fest, dass sie sich ebenso nicht zum Ruhrgebiet zugehörig fühle. "Wir sind Niederrheiner", betonte der CDU-Mann, räumte aber ein, dass die "Grunddefinition" ja nicht geklärt sei. Heinz-Günter Schmitz (SPD) meinte hingegen: "Kamp-Lintfort ist seit Jahrzehnten Mitglied im RVR. Wir können froh sein, dass wir zur Wirtschaftsregion der Metropole Ruhr gehören." Es handele sich doch um keine geografische Frage, betonte SPD-Fraktionschef Jürgen Preuß.

"Es geht um die Frage, ob wir zu einem der größten Wirtschaftsräume gehören wollen." Das betonte auch Bürgermeister Landscheidt. "Die Kampagne richtet sich an Investoren. Wenn wir uns beteiligen, ändert das ja nichts daran, wie wir uns fühlen."

(aka)
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