Kamp-Lintfort Stadt schafft Planungsrecht für Kino-Bau

Kamp-Lintfort · Der Ausschuss für Stadtentwicklung befasst sich heute mit dem geplanten Bau eines Multiplex-Kinos auf einer Fläche des Zechengeländes. Das Gremium wird über die Aufstellung des notwendigen Bebauungsplans entscheiden.

 Der Bereich, auf dem der Kino-Neubau entstehen könnte, liegt gegenüber vom Einkaufszentrum.

Der Bereich, auf dem der Kino-Neubau entstehen könnte, liegt gegenüber vom Einkaufszentrum.

Foto: Klaus Dieker

Die Stadt macht Nägel mit Köpfen: Gut acht Wochen nach der Ankündigung, dass ein Investor den Bau eines Multiplex-Kinos auf einer Teilfläche des ehemaligen Bergwerks West plant, befasst sich heute der Ausschuss für Stadtentwicklung als erstes Gremium nach der Sommerpause mit diesem Vorhaben. In der Sitzung geht es um die Aufstellung des Bebauungsplans für den "Kinostandort im Nordosten des ehemaligen Zechengeländes" und die dazu notwendige Flächennutzungsplanänderung.

Die Ankündigung, dass der Investor ein Kino in Kamp-Lintfort errichten möchte, stieß auf große Resonanz bei den Bürgern. Vor allem in den sozialen Medien wurde das Thema freudig diskutiert. Ein eigenes Kino ist in der Stadt ein langgehegter Wunsch. Der Investor aus Kamp-Lintfort beabsichtigt, die 4300 Quadratmeter großen Fläche im nordöstlichen Bereich des Zechengeländes zu kaufen. Sein Ziel ist es, dort ein Lichtspielhaus mit sieben Sälen und rund 900 Sitzplätzen zu errichten. Der Bereich befindet sich am Kreisel zwischen Ring- und Moerser Straße (gegenüber vom Einkaufszentrum Ek3).

Wie die Stadtverwaltung im Juni berichtete, soll eine branchenerfahrene Unternehmerfamilie Betreiber des Kinos werden. Sie unterhalte unter dem Namen "Cineworld" bereits Lichtspielhäuser in Düsseldorf, Recklinghausen, Stuttgart und auch Dresden. Der Entwurf stammt von dem Architekturbüro Hansske Architekten aus Kassel, das aktuell ein großes Multiplex-Kino in Heidelberg baue. Das Büro habe bereits ähnliche Bauprojekte in Walldorf, Bensheim, Gotha und Baden-Baden umgesetzt. Aufgabe der Stadtverwaltung ist es jetzt, Planungsrecht für dieses Vorhaben zu schaffen.

Wie in der Vorlage für den heutigen Ausschuss erklärt wird, ergänze das Vorhaben das Freizeit- und Kulturangebot für alle Altersgruppen und stelle ein attraktives Angebot für Besucher von außerhalb dar. Die Ansiedlung eines Kinos bildet aus Sicht der Stadtverwaltung einen ersten Baustein zur Nachnutzung des Bergwerksgeländes. Die Fläche zeichne sich durch die unmittelbare Anbindung an die Innenstadt aus.

Aus städtebaulicher Sicht biete der gewählte Standort außerdem die Chance, der Ringstraße, die zurzeit durch die Rückseite des Einkaufszentrums geprägt wird, ein neues "Gegenüber" zu geben. Für die Umsetzung des Projekts auf der aktuell noch unter Bergaufsicht stehenden Fläche ist als erstes die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Um Planungsrecht für das Vorhaben zu schaffen, ist darüber hinaus noch die Änderung des Flächennutzungsplans notwendig.

Damit das Grundstück aus der Bergaufsicht entlasse werden kann, muss die RAG als Eigentümerin das ebenso notwendige Abschlussbetriebsplanverfahren durchführen. Wie aus der Vorlage der Verwaltung hervorgeht, ist mit der Entlassung der Fläche aus der Bergaufsicht noch in diesem Jahr zu rechnen. Sie wird im vierten Quartal dieses Jahres erwartet. Weitere Themen, mit denen sich die Politiker heute im Rathaus beschäftigen werden, sind unter anderem das Handlungskonzept Wohnen, der Bebauungsplan für das Logistikzentrum Logport an der Norddeutschlandstraße, der Förderantrag für das Rathausquartier sowie eine Querungshilfe für den Wandelweg an der Friedrich-Heinrich-Allee.

(RP)
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