Umweltschutz in Kamp-Lintfort Stadt sucht neuen Klimaschutzmanager

Die Stadt beantragt eine weitere Förderung für das Klimaschutzmanagement. Es soll in Zukunft verstetigt werden. Auch die klimafreundliche Mobilität ist ein großes Thema.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

René Böhm, der seit 2017 als Klimaschutzmanager für die Stadt tätig ist, verlässt Kamp-Lintfort und kehrt in seine Heimat zurück. „Das bedauern wir sehr“, erklärte Dezernent Martin Notthoff am Donnerstag in der Sitzung des Umweltausschusses. Die Stelle, die bereits ausgeschrieben ist, soll so schnell wie möglich neu besetzt werden.

 Klimaschutzmanager Rene Böhm verlässt Kamp-Lintfort.

Klimaschutzmanager Rene Böhm verlässt Kamp-Lintfort.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Ich hoffe, dass wir bis Oktober jemanden gefunden haben“, sagte Notthoff. Die Position ist allerdings zunächst bis zum 30. Juni 2020 befristet. Dann läuft die erste Förderung aus, die die Stadt für die Einrichtung eines Klimaschutzmanagement erhält.

Der Umweltausschuss gab einstimmig grünes Licht für die Fortführung dieser wichtigen Aufgabe – unter Vorbehalt einer Förderzusage aus den Mitteln der Kommunalrichtlinie. Die Verlängerung der Mittel kann für zwei weitere Jahre beantragt werden.

„Wir wollen das Klimaschutzmanagement in Zukunft verstetigen, aber die Förderung für die nächsten zwei Jahre noch gerne mitnehmen“, erläuterte Martin Notthoff den Hintergrund. Aufgabe des Klimaschutzmanagers ist es, die Maßnahmen aus dem integrierten Klimaschutzkonzept weiter umzusetzen und ein Controllingsystem zu Evaluierung einzuführen und zu etablieren. In der Sitzung ging es daher auch um die Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzeptes aufgrund der Ausrufung der Verpflichtungserklärung zum Klimaschutz in der Sitzung im Juli. Axel Witzke von der Koordinierungsstelle Klima- und Umweltschutz gab dem Gremium einen Überblick über die Maßnahmen, die aktuell laufen.

So plant die Stadt beispielsweise Klimaführungen auf der Landesgartenschau 2020. Ein wichtiges Aufgabenfeld ist auch die Investitionsplanung für den Klimaschutz in städtischen Liegenschaften. Es werden 65 Gebäude betrachtet. Die Stadt Kamp-Lintfort beteiligt sich auch an der Fördermaßnahme der Solar-Metropole Ruhr. „Für die ersten zehn Anlagen, die errichtet werden, wird es als Anreiz einen Zuschuss von 300 Euro geben“, erläuterte Witzke.

Auch im Rahmen des Projekts „Innovation City“ bleibt die Stadt mit ihren Kooperationspartnern am Ball: Auf dem Stadtfest wollen Witzke und seine Mitstreiter über das Thema „Selbst sanieren, aber richtig“ informieren. Ziel sei es, die Notwendigkeit der energetischen Sanierung von Gebäuden ins Bewusstsein der Kamp-Lintforter zu bringen. Der städtische Fuhrpark ist seit neuestem um ein Elektro-Auto reicher. Wenig klimafreundlich sind die so genannten Elterntaxis, die bis vor die Schultüren fahren. In Kamp-Lintfort wird am 12. September an der Ebertschule deshalb die erste Hol- und Bringzone eingerichtet. „Das soll dort den Verkehr entzerren“, sagte Witzke. Er tüftelt bereits an dem Vorhaben, einen Jugendklimaschutzpreis zu installieren. Es wurden erste Gespräche geführt und Modelle angeschaut. Das Büro Rödel + Pachan ist mit einem Konzept zur klimafreundlichen Mobilität beauftragt. Thomas Rödel gab einen Ausblick über die Bereiche, die das Konzept umfassen wird: Dazu gehören Fragen, wie man Anreize schafft, aber auch den Druck erhöht, das Auto stehen zu lassen. Das Büro hat insbesondere das Radwegenetz in Kamp-Lintfort unter die Lupe genommen. Es umfasst 181,9 Kilometer. Ein Pfund, mit dem Kamp-Lintfort wuchern könne, so Rödel, seien die selbstständig geführten Radwege – unabhängig vom Autoverkehr. Es gebe aber Handlungsbedarf, vor allem an Knotenpunkten. Dort sei die Radverkehrsführung nicht immer lückenlos.

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