Kamp-Lintfort Stadt stellt Zunahme der Fälle von Verwahrlosung fest

Kamp-Lintfort · Der demografische Wandel stellt auch Kamp-Lintfort vor wachsende Herausforderungen, eine davon ist die Zunahme von Fällen der Verwahrlosung. Darüber hat die Verwaltung am Donnerstag den Ausschuss für Senioren und Soziales informiert.

2018 seien das Ordnungsamt und das Sozialamt nicht selten zu Menschen gerufen worden, bei denen eine Verwahrlosung einzutreten drohte. „Im Durchschnitt war das einmal im Monat. Hilferufe von Nachbarn, Angehörigen, Betreuern und der Polizei nehmen gravierend zu“, heißt es in der Vorlage zum Ausschuss. Die Betroffenen seien in den meisten Fällen alleinstehende Personen. Die Verwaltung hat sich deshalb mit der Frage nach Handlungsmöglichkeiten beschäftigt. Ein erster Baustein soll die Initiierung eines Kooperationsnetzwerkes in Form eines interdisziplinären Arbeitskreises sein, in dem alle mit dem Thema befassten Professionen vertreten sind. Das Netzwerk soll eine Informations- und Austauschplattform darstellen. Die Verwaltung sieht aber auch die Möglichkeit, über das Netzwerk eine Art Frühwarnsystem zu entwickeln. „So könnten zum Beispiel Mitarbeitende von Wohnungsbaugesellschaften, Ärzte und Apotheker geschult werden, um deren Blick für sich anbahnende Dissozialität zu schärfen“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss  für Senioren und Soziales.  Auch eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit sei ein wichtiger Schritt zu einem achtsamen nachbarschaftlichen Miteinander.

Aus diesem interdisziplinären Kreis heraus soll in einem nächsten Schritt ein Broschüre erstellt werden, in der die unterschiedlichen Professionen des Kooperationsnetzwerkes ihre jeweils unterschiedlichen Unterstützungsmöglichkeiten darstellen.  Die Broschüre richte sich an beruflich und ehrenamtlich Tätige, die mit dem Thema Verwahrlosung konfrontiert sind. Sie soll außerdem  eine gegenseitige Vernetzung fördern. Die Druckkosten belaufen sich laut Verwaltung auf 500 Euro.

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