Soziales in Kamp-Lintfort In Kamp-Lintfort gründen sich Netzwerk-Gruppen
KAMP-LINTFORT · Seit gut zwei Jahren gibt es die sogenannten die ZWAR-Gruppen in Moers. Moerser im Alter zwischen 55 und 70 Jahren treffen sich in den Stadtteilen, um in ihrer Freizeit zusammen etwas zu unternehmen.
Das können ganz unterschiedliche Dinge sein. Sie können sich zu einer Fahrradtour treffen, zu einem Museum fahren oder sich gegenseitig helfen, zum Beispiel wenn sie für den anderen Medikamente in einer Apotheke abholen. „Es gibt kein vorgefertigtes Programm“, erläutert ZWAR-Fachbereichsleiterin Christine Sendes.“
Im neuen Jahr sollen sich in Kamp-Lintfort sechs selbstorganisierte Gruppen bilden. Das Projekt wird Ende Januar mit einer Gründungsversammlung im Niersenbruch im evangelischen Kindergarten Arche an der Fasanenstraße beginnen. Danach soll es Gründungsversammlungen für weitere fünf Gruppen geben, die im Gestfeld, im Geisbruch, in der Lintforter Siedlung, im Stadtkern sowie in Kamp und Hoerstgen entstehen sollen.
„Persönlich angeschrieben werden alle Kamp-Lintforter zwischen 55 und 70 Jahren“, sagt Seniorenberaterin Jeannette Fritz. „Kommen können auch Menschen, die älter sind. Die Erfahrung aus Moers zeigt, dass in den Stadtteilen zwischen zwei und fünf Prozent dieser Altersgruppe zu den Gründungsversammlungen kommen.“ In den ersten zwölf Monaten wird jede Gruppe professionell betreut, von der Grafschafter Diakonie,der Awo, dem Caritasverband Moers-Xanten oder der Seniorenberatung der Stadt. Deshalb unterschrieben diese Verbände am Dienstag einen Kooperationsvertrag mit der Stadt. Vertreten waren sie durch Awo-Kreisgeschäftsführer Bernd Kwiatkowski und Grafschafter-Diakonie-Fachbereichsleiter Jürgen Voß, Caritas-Vorstand Berthold Grunenberg und den Beigeordneten Christoph Müllmann. Unterstützt werden die Gruppen von der ZWAR-Zentrale in Dortmund. „Spätestens im zweiten Jahr sind wir im Einsatz“, sagte Christine Sendes bei der Vertragsunterzeichnung. „Wir bieten Seminare an.“ Die ZWAR-Gruppen hätten ein langes Leben, berichtete sie. So existiere heute noch die erste Gruppe des Netzwerkes „Zwischen Arbeit und Ruhestand“, wie die Abkürzung ZWAR sich auflöst. Diese haben sich 1979 in Dortmund gegründet, als der Stahlkonzern Hoesch erstmals Mitarbeiter mit 55 Jahren in den Vorruhestand geschickt habe.