Politik in Kamp-Lintfort SPD will neues Gewerbegebiet in Saalhoff

Kamp-Lintfort · Jürgen Preuß bleibt Vorsitzender der Fraktion, die eine absolute Mehrheit im Kamp-Lintforter Rat hält.

 Fraktionschef Jürgen Preuß (rechts) mit (von links) seinen Stellvertretern Bernhard Krebs und Birgit Ullrich (Norbert Thiele fehlte bei dem Pressetermin) sowie Vanessa Qureshi, Leiterin des Fraktionsbüros.

Fraktionschef Jürgen Preuß (rechts) mit (von links) seinen Stellvertretern Bernhard Krebs und Birgit Ullrich (Norbert Thiele fehlte bei dem Pressetermin) sowie Vanessa Qureshi, Leiterin des Fraktionsbüros.

Foto: Josef Pogorzalek

Mit Staunen blickt die SPD-Fraktion Kamp-Lintfort in die Nachbarstadt Moers. Jahrelang hat sich dort die Kostenpflichtiger Inhalt SPD abgestrampelt, um ein Gewerbegebiet in Kohlenhuck zu ermöglichen. Jetzt sind die planerischen Voraussetzungen geschaffen – und die Moerser Genossen machen Kohlenhuck zur Verhandlungsmasse bei den Gesprächen über ein Bündnis im Rat mit den Grünen (wir berichteten). Was die Kamp-Lintforter Genossen angeht: Sie haben weitere Gewerbeansiedlungen in ihrer Stadt für wichtig erachtet und tun dies weiterhin. Deshalb wollen sie sich in den kommende Jahren für ein neues Gewerbegebiete in Saalhoff einsetzen. Es gehe um ein insgesamt 140 Hektar großes Areal im Bereich der Hornheidchenstraße nahe des Flugplatzes, sagte am Montag der Kamp-Lintforter SPD-Fraktionschef Jürgen Preuß. Davon stünden 70 bis 80 Hektar für Gewerbeansiedlungen zur Verfügung.

Mit breiter Brust gehen die Sozialdemokraten im Kamp-Lintforter Rat in die neue Ratsperiode. Sie halten 24 von 44 Sitzen, sechs Sachkundige Bürger komplettieren das Team in den Ratsgremien. „Ich hatte vor der Wahl gewettet, dass wir um die 55 Prozent holen“, sagte Preuß. Er behielt Recht – und gewann einen Kasten Bier. Preuß wurde von der Fraktion als Vorsitzender bestätigt. Ihm stehen nun drei Stellvertreter zur Seite: Norbert Thiele, Bernhard Krebs und Birgit Ullrich. Erstmals hat die Fraktion außerdem den Posten eines Geschäftsführers besetzt. Arno Lidicky fungiert als solcher. Er soll außerdem Vorsitzender des Betriebsausschusses Bad werden, dessen Vorsitz bisher bei der CDU lag. „Sie möchte jetzt den Vorsitz im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz übernehmen“, erläuterte Preuß. Für die Besetzung der Ausschuss-Vorsitze gibt es eine dem Wahlausgang entsprechende „Arithmetik“. Danach stünden der SPD fünf Vorsitze zu, sagte Preuß. Die Fraktion habe sich neben dem Bad-Ausschuss für die Bereiche Stadtentwicklung (Preuß), Bildung, Kultur & Soziales (Norbert Thiele), Soziales und Senioren (Ulrike Plitt) sowie ASK (Barbara Drese) entschieden.

Neben neuen Gewerbeansiedlungen sieht die SPD-Fraktion unter anderem die Schaffung neuer Wohnbaugebiete mit als dringende Aufgabe. Bei den Wohnformen sei eine „vernünftige Mischung“ wichtig, die auch öffentlich geförderte beziehungsweise „bezahlbare“ Wohnungen enthält. Eine Herausforderung bleibe der Bau neuer Kindergärten, Kita-Plätze seien in der wachsenden Stadt nach wie vor knapp.

Als größtes Infrastrukturprojekt der kommenden Jahre bezeichnete Preuß die Bahnanbindung. „Dann wird Kamp-Lintfort noch attraktiver als es schon ist.“

Im Bereich Bildung sei die „Digitalisierung außerhalb der Schule“ eine Herausforderung. „Alle Kinder müssen die Möglichkeit des Homeschoolings haben“, betonte Preuß.

Im Bereich Umwelt will sich die SPD weiter gegen die, so Preuß, „Zerstörung unserer Heimat durch ungezügelten Kiesabbau“ stemmen. Er hoffe, dass der neue Landrat Ingo Brohl sich dabei „genauso entschlossen an die Seite der vom Kiesabbau betroffenen Kommunen“ stelle, wie es Landrat Ansgar Müller getan habe.

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