Jahresversammlung in Kamp-Lintfort SPD diskutiert über explodierende Energiepreise

Kamp-Lintfort · Bei der Jahreshauptversammlung stand die steigenden Preise für Heizkosten und die Gasknappheit im Mittelpunkt. Eine Energiewende dauere eine Generation, war das Ergebnis der Diskussion. Wie sich aber schon jetzt durch verschiedene Maßnahmen der Verbrauch von Strom und Gas reduziere lasse.

 In einer Podiumsdiskussion ging die SPD der Frage nach, wie man in Kamp-Lintfort Energie sparen kann.

In einer Podiumsdiskussion ging die SPD der Frage nach, wie man in Kamp-Lintfort Energie sparen kann.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

„Mieten, Heizkosten, Lebensmittel: Was tun gegen explodierende Preise?“ Die SPD Kamp-Lintfort stellte ihre Jahreshauptversammlung unter eine Frage, die die Menschen bewegt – insbesondere weil in Deutschland über öffentliche Wärmestuben gesprochen wird, weil die Preise für Gas, Strom und Wärme rasant steigen und sich im kommenden Winter möglicherweise nicht mehr alle Menschen leisten können, ihre Wohnungen wie bisher zu heizen.

So besuchten 50 Sozialdemokraten die Versammlung im Schirrhof an der Friedrich-Heinrich-Allee, um zu hören, welche Antworten es auf die „Frage der Stunde“ gibt, wie Europaabgeordneter Jens Geier die Frage nach der Energiepolitik in seinem Grußwort nannte, das über einen Projektor eingespielt wurde, weil er aufgrund eines Paralleltermins nicht persönlich kommen konnte. „Die Energiewende hat eine soziale Dimension“, sagte der Europaabgeordnete. „Nur die Sozialdemokratie kann die Energiewende sozial abfedern.“ René Schneider, Landtagabgeordneter und Vorsitzender der SPD Kamp-Lintfort, moderierte das Podiumsgespräch, an dem Bürgermeister Christoph Landscheidt und Jörg Peer teilnahmen. Letzter ist Diplom-Ingenieur für Gebäudetechnik und sein Unternehmen ist unter anderem im technischen Energiemanagement für Kommunen aktiv. „Die Raumtemperatur um ein Grad zu senken, spart sieben Prozent der Heizungsenergie ein“, sagte er. Aber es sei nicht einfach, Gewohnheiten zu ändern. Es gäbe Menschen, bei denen es im Winter bis zu 27 Grad im Wohnzimmer warm sei und diese Temperatur nicht als übermäßig warm empfinden würden.

Christoph Landscheidt wies auf das Energiemanagement in den städtischen Gebäuden hin, zum Beispiel die Schulen und das Rathaus, mit dem seit Jahrzehnten der Energieverbrauch reduziert würde. Er berichtete von der Überlegung, im Winter die Raumtemperatur im Rathaus auf 19 Grad zu senken. Doch leider sei dies nicht möglich, weil die Verordnungen für Arbeitsstätten mindestens 20 Grad als Raumtemperatur vorschreiben würden. Er wies auf die Fernwärme hin, an die mehrere Gebäude in Kamp-Lintfort angeschlossen sind und die aus der Müllverbrennungsanlage Asdonkshof geliefert würde. Er berichtete vom Freibad des Panoramabads Pappelsee, dessen Wasser über Sonnenwärme erwärmt wird, und dessen Strom für die Umwälzpumpen über eine Photovoltaikanlage gewonnen werde.

In der Fragerunde wurde die Überlegungen diskutiert, den Eyller Berg mit einer Photovoltaikanlage zu versehen, wenn er seine endgültige Form erreicht hat. „Mit dem Windpark in Kohlenhuck ist Kamp-Lintfort dann bei der Energie autark, aber nur im Sommer“, sagte Andreas Kaudelka, der bis zum Juni Geschäftsführer der Stadtwerke war. Alles hänge an der Frage, wie Energie gespeichert werden könne. Sie sei noch nicht beantwortet.

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