Kamp-Lintfort Solo-Harfenistin aus Berlin spielt erstmals auf dem Kammermusikfest

Kamp-Lintfort · Die Musik, sagt sie, ist "der Nährboden meines Lebens": Marie-Pierre Langlamet gehört zum Ensemble des Kammermusikfests Kloster Kamp, das Kurator Alexander Hülshoff zusammengestellt hat.

Marie-Pierre Langlamet gibt diesen August ihr Kammermusikfest-Debüt. Die Harfenistin wurde 1967 in Grenoble geboren. Schon mit 15 Jahren erregte sie internationale Aufmerksamkeit, als sie den höchsten Preis beim Maria Korchinska International Harp Competition und ein Jahr später den ersten Preis beim Wettbewerb der Cité des Arts in Paris gewann. Sie war Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe. Gerade erst 17-jährig wurde sie zur Solo-Harfenistin im Opernorchester von Nizza berufen. Auch Marie-Pierre Langlamet stellte sich den Steckbrief-Fragen, die der Grafschafter dem Ensemble des Kammermusikfests stellte. Instrument Ich spiele eine "Lyon & Healy"-Harfe. Sie ist etwa zehn Jahre alt und muss noch einige Dinge lernen... Aktuelles Engagement Solo-Harfenistin der Berliner Philharmoniker. Die Musik ist mir wichtig, weil... es der Nährboden meines Lebens ist. Nicht zuletzt auch, weil Nietzsche es geschafft hat, mich zu überzeugen, dass Gott tot ist und ich verzweifelt nach einem Ersatz suche. Und da ist Musik - zusammen mit der Natur - das Beste, was ich mir vorstellen kann.

Mein Instrument spiele ich seit... Meine Eltern waren Musikliebhaber, jedoch keine Musiker. Ich wollte unbedingt ein polyphones Instrument spielen. Ich konnte mir nur das Klavier vorstellen, jedoch war es aus irgendeinem Grund nicht möglich, Unterricht an der öffentlichen Musikschule zu nehmen. Sie hatten wohl schon zu viele Pianisten, und ich musste eine andere Wahl treffen. Meine Mutter ging durch die lange Liste aller melodischen Instrumente, von den Hohen zu den Tiefen, aber es gab nur eine Enttäuschung nach der anderen, bis sie sich daran erinnerte, dass ich die Harfe in Walt Disneys "Aristocats" geliebt hatte. Als sie es vorschlug, war es wie Weihnachten für mich. Noch besser als Klavier, weil nicht nur polyphon, sondern auch so dekorativ ist. So viel schöner und magischer als alle anderen Instrumente. Die Harfe schien mit ihrem goldenen Schwanenhals direkt aus einem Märchen zu kommen. Ich war acht Jahre alt, und wir bilden bis heute ein ziemlich gutes Team! Mein Lieblingskomponist ist... Das ist eine schwierige Frage, denn es gibt so einige... Aber wenn ich nur einen wählen müsste, würde ich wahrscheinlich Bach wählen. Ich habe seine Musik durch eine alte Langspielplatte mit seinen Violinkonzerten lieben gelernt. Ich hatte immer das Gefühl, dass er irgendwie ein Vater für mich sei, und mich von ihm geschützt und geliebt gefühlt. Fragen Sie mich nicht warum. Schade nur, dass er nichts für Harfe geschrieben hat. Ich komme gerne zum Kammermusikfest Kloster Kamp, weil... ich ein Fan von Alex Hülshoff bin. Er ist ein fantastischer Musiker und bringt mich zum Lachen. Eine unschlagbare Mischung!

Die offenen Proben sind... Oh.... Das wusste ich gar nicht. Bin nicht übermäßig begeistert von dieser Idee ... Wir werden sehen und ich werde Ihnen hinterher berichten. Ich bin besonders gespannt auf... das, was mich dort erwartet. Das Kammermusikfest findet vom 13. bis zum 20. August statt und beginnt am Sonntag, 13. August, mit offenen Proben. Eintrittskarten zu den sieben Konzerten gibt es im Zentrum Kloster Kamp (02842 927540), im Schuhhaus Dismer (vormals Seiltgen), Kirchstraße 8 in Moers (02841 23170), zusätzlich für die Matinee: Kulturbüro Rheinberg (02843 171270), für das Abschlusskonzert im Bürgerbüro Neukirchen-Vluyn (02845 39127), sowie im Internet unter www.kammermusikfest-klosterkamp.de oder per Fax unter 02845 959260.

(RP)
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