Umweltschutz in Kamp-Lintfort So aktiv ist Kamp-Lintfort im Klimaschutz

In der Sitzung des Umweltausschusses gab die Stadtverwaltung am Dienstag einen aktuellen Sachstand über die bisher angestoßenen Klimaschutzprojekte. Die Prioritätenliste aus dem Klimaschutzkonzept wird nach und nach abgearbeitet.

 Klima- und Umweltschutz haben einen hohen Stellenwert. In Kamp-Lintfort haben die Fraktionen eine kommunale Verpflichtungserklärung unterzeichnet. Ein Thema in Zeiten der Energiewende sind auch Solaranlagen. 

Klima- und Umweltschutz haben einen hohen Stellenwert. In Kamp-Lintfort haben die Fraktionen eine kommunale Verpflichtungserklärung unterzeichnet. Ein Thema in Zeiten der Energiewende sind auch Solaranlagen. 

Foto: dpa-tmn/BSW-Solar

Klimaschutzkonzept Das Klimaschutzkonzept wurde im Juli 2016 beschlossen und sieht die Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen eines priorisierten Kataloges vor. Seit November 2019 ist Rüdiger Wesseling Klimaschutzmanager in Kamp-Lintfort. Die vom Bund geförderte Stelle ist seit 2017 besetzt, die Fortführung bis zum Juni 2022 wurde jetzt positiv beschieden.


Netzwerkarbeit Die Stadtverwaltung gehört lokalen und regionalen Netzwerken an, die nicht nur den Informationsaustausch ermöglichen, sondern auch Kooperationen. Dies habe sich unter anderem bei der Durchführung des Grünen Klassenzimmers auf der Landesgartenschau 2020 und bei der Ausbau-Initiative „Solarmetropole Ruhr“ als Vorteil erwiesen, so die Stadt.

Klimasparbuch Das Projekt wurde im Dezember 2019 im Rahmen des Klimabündnisses im Kreis Wesel neu etabliert. Die Auflage des Klimasparbuchs beträgt 15.000 Exemplare, die in den Rathäusern und beim Klimaschutzmanagement erhältlich sind. Das Gutschein- und Ratgeberbuch hält Tipps zu den Themen Bauen und Wohnen, Ernährung, Konsum und Mobilität parat.


Energiesparen Viel Lob gab es im Umweltausschuss am Dienstag für das Projekt „Innovation City“ mit Quartiersbüro an der Friedrichstraße: Von Juli 2018 bis Juli 2020 konnten die Projektpartner Stadtwerke Kamp-Lintfort, Verbraucherzentrale NRW sowie Innovation City 315 Energieberatungen durchführen. Es fanden Informationsabende für rund 300 Bürger zu den Bereichen Photovoltaik, richtiges Heizen und weiteren Themen rund um den Klimaschutz statt. Die Beratungen haben laut Klimaschutzmanager Rüdiger Wesseling gefruchtet: In Kamp-Lintfort wurden von 2018 bis 2020 insgesamt 300 Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Das entspreche einer CO2-Einsparung von 400 Tonnen pro Jahr. Damit liege die Sanierungsquote im Projektgebiet dreimal höher als der bundesweite Durchschnitt, so Wesseling. Projektpartner der Stadt sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die Stadtwerke, das AEZ Asdonkshof sowie die RAG Montan Immobilien. „Gerade mit dem Wegfall der Deputatkohle für ehemalige Zechenmitarbeiter gab es ein großes Beratungspotenzial für die Umrüstung der Heizungsanlagen“, erklärt Bürgermeister Christoph Landscheidt.

Solarmetropole Ruhr Kamp-Lintfort gehört zu den 15 Pilotkommunen, die an der Ausbau-Aktion der Initiative beteiligt sind: Die ersten zehn Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet, die fristgerecht beantragt und installiert werden, erhalten einen Zuschuss von 300 Euro. In Kamp-Lintfort wird der Ausbau von privaten PV- und Solarthermie-Anlagen in Kooperation mit dem Innovation-City-Projekt beworben. Laut Stadt wurden acht Anlagen bewilligt, von denen bislang vier umgesetzt sind. Da die Förderung für 2020 verlängert wurde, können nach aktuellem Stand noch 13 Förderungen bewilligt werden. Neu: Seit April können auch die ersten drei Anträge für Betriebe in Kamp-Lintfort in den Genuss einer Förderung in Höhe von 500 Euro kommen.

Klimawochen Auf der Landesgartenschau fand eine erste Klimawoche statt. Es handelte sich um ein von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördertes Projekt. Die Koordinierungsstelle Klima und Umwelt unterstützte das Grüne Klassenzimmer mit Aktionen und Veranstaltungen. Höhepunkte waren eine virtuelle Schnitzeljagd auf dem Laga-Gelände vom Team der Innovation City, ein Live-Webinar der Energie-Agentur NRW zum Thema Anpassung an den Klimawandel und das Eventkino „Cinema del Sol“ der Stadt Kamp-Lintfort und der Ausbau-Initiative Solarmetropole Ruhr.


Stadtradeln 2020 Das Stadtradeln, das im Verbund mit dem Klimabündnis des Kreises Wesel stattfindet, musste wegen der Corona-Krise verschoben werden. Der neue Aktionszeitraum läuft vom 13. September bis zum 3. Oktober.

Klimaschutzteilkonzepte Die Konzepte für die Bereiche städtische Liegenschaften und Mobilität hat der Haupt- und Finanzausschuss im Mai beschlossen. Die Umsetzung soll im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel geprüft werden. Darunter fällt auch die Sanierung des Rathauses, das 1983 erbaut wurde. Eine Machbarkeitsstudie soll unter anderem zeigen, welche Kosten auf die Stadt zukommen und ob Teile des Rathauses vorübergehend ausgelagert werden müssen. Die Verwaltungsvorlage zählte etliche Mängel auf. So fehle eine zeitgemäße Brandmeldeanlage und Lautsprecheranlage mit Alarmierungsfunktion. Bei der Heizungsanlage fehlten Möglichkeiten, die Temperaturen in den Räumen gezielt zu steuern.

E-Auto Die Stadt Kamp-Lintfort hat bislang ein Fahrzeug in Dienst gestellt, ein weiteres befindet sich laut Stadtverwaltung in der Beschaffung. Ein weiterer Förderantrag sei positiv beschieden worden.

Wasserstoff-Mobilität Ein Zukunftsthema ist die Wasserstoff-Mobilität als Antriebsenergie. Es handelt sich um ein mit dem Kreis Wesel angedachtes Kooperationsprojekt. Es soll unter anderem geprüft werden, ob auf dem Areal des Asdonkshofs eine Wasserstofftankstelle in Betrieb gehen kann. Im Umweltausschuss berichtete Axel Witzke von der Koordinierungsstelle Klima- und Umweltschutz, dass in den nächsten zwei Jahren erste Fahrzeuge umgestellt werden sollen.


Solaranlagen Vertagt hat der Ausschuss für Stadtentwicklung die Entscheidung über eine Änderung der Gestaltungssatzung für die Altsiedlung. Wie berichtet, hatte die Verwaltung vorgeschlagen, Solaranlagen in Einzelfällen auch auf den Straßen zugewandten Seiten zu erlauben. Jürgen Preuß, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung schlug vor, die Bürger einzubinden und beispielhafte Vorlagen zu entwickeln. Bislang gibt es nur einen einzigen Antrag für eine straßenseitige Solaranlage in der Altsiedlung.

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