Rheinberg Singend zum Luther-Oratorium geladen

Rheinberg · 60 Sänger kamen im EK 3 blitzartig zusammen, um zum 500. Jubiläum der Reformation über Martin Luther zu singen.

 Chorsänger warben im Kamp-Lintforter Einkaufszentrum für das Poporatorium von Dieter Falk, das in Rheinberg aufgeführt wird.

Chorsänger warben im Kamp-Lintforter Einkaufszentrum für das Poporatorium von Dieter Falk, das in Rheinberg aufgeführt wird.

Foto: K. Dieker

Über die stufenlose Rolltreppe und durch den ebenerdigen Eingang am Verkehrspavillon kamen am Samstagvormittag im Einkaufszentrum Ek3 in Kamp-Lintfort blitzartig 60 Menschen zusammen, um sich im Foyer vorm Kaufland-Eingang zu formieren. Sie wollten nicht Frikadellen und Brötchen leerkaufen, wie 2008 beim ersten deutschen Flashmob am Münchener Marienplatz, sondern für das Pop-Oratorium Luther werben. Es wird Freitag, 20. Oktober um 19.30 Uhr (Premiere) und am Samstag, 21. Oktober, um 17 Uhr im Stadthaus in Rheinberg aufgeführt.

Die Flashmobber hatten einen eingängigen Sprechgesang auf den Lippen: "L-U-T-H-E-R", als sie eintrafen. Als sie standen, sangen sie Ausschnitte aus dem Luther-Poporatorium von Dieter Falk wie "Am Anfang war das Wort" - so beginnt das Johannes-Evangelium.

Viele Besucher des Einkaufszentrums blieb stehen, um mit fragendem Blick zu lauschen. Andere ließen sich nicht beeindrucken, den samstäglichen Einkauf zu unterbrechen. Mit dem Flashmob warben die Sänger für das Luther-Poporatorium im Rheinberger Stadthaus, das sie als Chor begleiten.

"Normalerweise ist dieses Poporatorium nur in den großen Festivalhallen der Bundesrepublik zu sehen und zu hören, beispielsweise im ISS-Dome in Düsseldorf", erzählt Arnim Bartetzky. Der Budberger begleitet die Chorsänger als technischer Leiter. Am Samstag stand er an Verstärker und Boxen. In den nächsten Tagen baut er in 30 Logen in der Rheinberger Stadthalle Mikrofone auf und verkabelt sie, damit die Sänger einen großen Chor bilden. "Es ist einmaliger Surroundeffekt, wenn 130 Sänger von allen Seiten im Chor singen", sagt Uwe Klein. "Die Solisten sind Profis, die das Stück auch in Düsseldorf, Dortmund oder Berlin vortragen." Der Musikliebhaber und Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Orsoy hatte die Idee, zum großen Reformationsjubiläum das Poporatorium um den deutschen Reformator nach Rheinberg zu holen.

Im April probten die Sänger zum ersten Mal, von denen die meisten Chormitglieder bei den evangelischen Kirchenchören Budberg, Orsoy, Rheinberg, Borth-Wallach und Bönninghardt singen. "Alle zwei Wochen haben wir uns samstags getroffen, entweder in Orsoy oder in Rheinberg", erzählt Michael Wulf-Schnieders. Der Kirchenmusiker der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinberg leitet den Projektchor. "Luther ist ein Pop-Oratorium, das Freude verbreitet", erzählt er. "Es macht Spaß, in der Kirche zu sein. Es macht Spaß zu singen."

980 von 1050 Karten für das Poporatorium Luther sind bereits verkauft. Die Tickets kosten 40 Euro. 70 Karten gibt es, zum Beispiel bei der Buchhandlung Schiffer in Rheinberg, Holzmarkt 10, bei Pfarrer Uwe Klein, Telefon 02844 2764, oder im Internet www.adticket.de

(RP)
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