Kamp-Lintfort Silvesterkonzert auf hohem Niveau

Kamp-Lintfort · Im Kloster Kamp spielte zum Jahresende eine hochkarätige Triobesetzung: Bla Kemperle, Tenorsaxophonist des berühmten Signum Saxophone Quarte, begeisterte mit dem Pianisten Kai Schumacher und Alexander Hülshoff am Violincello.

 Blaz Kemperle (Sopransaxophon), Kai Schumacher (Klavier) mit dem Werk von Alessandro Marcello :"Konzert für Oboe (Version mit Sopransaxophon).

Blaz Kemperle (Sopransaxophon), Kai Schumacher (Klavier) mit dem Werk von Alessandro Marcello :"Konzert für Oboe (Version mit Sopransaxophon).

Foto: siwe

Für Musikfreunde der Region hat sich das Silvesterkonzert im Kloster Kamp zu einer beliebten Tradition entwickelt. Auch wenn das Programm erst unmittelbar vor Konzertbeginn bekanntgegeben wird, ist das hohe Niveau des musikalischen Jahresausklangs gewährleistet. Dafür steht der Cellist Alexander Hülfshoff, Künstlerischer Leiter der Kamper Konzerte und des Kammermusikfestes Kloster Kamp, der im ausverkauften Rokokosaal ein erwartungsvolles Publikum begrüßte: "Das Silvesterkonzert hat immer etwas mit dem Kammermusikfest Kloster Kamp zu tun. Es ist ein Spiegel dessen, was wir das ganz Jahr auf dem Kamper Berg musikalisch machen."

In diesem Jahr erlebten die Zuhörer den fröhlich-beschwingten Jahresausklang in hochkarätiger Triobesetzung mit Bla Kemperle, dem Tenorsaxophonisten des berühmten Signum Saxophone Quartet, mit dem Pianisten Kai Schumacher, der als "moderner Barde am Flügel" gerühmt wird, und mit Alexander Hülshoff am Violoncello. Schon der Auftakt mit einem Konzert von Alessandro Marcello vermochte das Publikum zu begeistern, indem Kemperle und Schumacher nicht einfach ein Orchesterwerk auf zwei Instrumenten nachspielten, sondern mit einer faszinierenden Palette an dynamischen und klanglichen Möglichkeiten dem Zuhörer eine ganz eigene Vorstellung barocken Glanzes ermöglichten.

Humoristisch saftig bis derb ging es danach in Beethovens Gassenhauer-Trio zu, dessen dritter Satz auf einer zur Entstehungszeit sehr populären Melodie basiert, die - wie die zahlreichen im Takt mitwippenden Füße in den Zuhörerreihen bewiesen - auch 2016 ihren eingängigen Ton bewahrt hat. Mit Poulencs schönstem Andante in einer traumhaft zarten Interpretation, in der Cellist Alexander Hülfshoff auch "als Fagott" zu überzeugen wusste, und Piazzollas immer wieder mitreißendem "Winter" aus dem Vier Jahreszeiten sorgte Bla Kemperle mit Ryo Nodas "Maï" für den heimlichen Höhepunkt im Programm. "Jedes Stück hat eine Geschichte", erklärte er und erzählte die Geschichte, die hinter dieser Komposition steckt, so spannend und eindringlich, dass die Musik jeden Zuhörer mit ihrem Zauber umfing. Mit Popper und Tschaikowsky ging es beschwingt dem Finale entgegen, und als Dank für den stürmischen Applaus und die Bravi gab das Trio Peter Kiesewetters musikalisches Tschaikowsky-Rätsel, das zum heiteren "Erkennen Sie die Melodie?" einlud.

Ein schöner und stimmiger Jahresausklang, der Lust weckte auf die bevorstehende Saison. Auch 2017 dürfen die Musikfreunde sich auf fünf Konzerte im Rokokosaal freuen. Vom Duo virtuoso mit dem Geiger Friedemann Eichhorn und dem Cellisten Alexander Hülfshoff über einen Klavierabend mit dem portugiesischen Pianisten Dinis Schemann bis zum Abend "Avec Plasir" mit Kai Frömbgen/Oboe, Georg Klütsch/Fagott und Nedad Leèic/Klavier.

Zum Finale wird wieder das Martfeld Quartett zu hören sein. Das Silvesterkonzert 2017 steht unter dem Motto "Glitzernde Farben - Tänzerischer Schwung".

(prs)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort