Kamp-Lintfort Schüler gewinnen bei "Jugend forscht"

Kamp-Lintfort · Leon Klose und Dominik Terze aus der Jahrgangsstufe zehn des Georg-Forster-Gymnasium haben bei der Regionalrunde des Wettbewerbs einen ersten Preis gewonnen. Nun dürfen sie auf Landesebene antreten.

Dominik Terze ruckelt mit kritischem Blick an Schläuchen und nimmt zusammen mit seinem Freund Leon Klose die Abdeckung über den Ultraschall-Vernebler in Augenschein. "Unserem Prototyp merkt man jetzt schon an, dass er in Krefeld lange im Einsatz war", sagt er. "Die Zeit bis zur nächsten Runde müssen wir wohl nutzen, um ein zweites Modell zu bauen. Wir haben auch schon ein paar Ideen, was wir noch verbessern wollen."

Die beiden Oberstufenschüler des Georg-Forster-Gymnasiums (GFG) haben einen ersten Preis bei der Regionalrunde des Wettbewerbs "Jugend forscht" gewonnen. Die Begeisterung über diesen Erfolg ist ihnen und der betreuenden Lehrerin Renate Seidel anzumerken: Hochmotiviert besprechen die drei, wie die beiden Schüler den Bau des zweiten Prototyps organisieren wollen. Denn schon Mitte März findet die nächste Runde auf Landesebene in Leverkusen auf dem Gelände der Firma Bayer statt: Das Wettbewerbsprogramm ist diesmal auf drei Tage verteilt und sieht für die Teilnehmer zwei Übernachtungen vor.

Die beiden Schüler haben gut ein Jahr an ihrem Projekt gearbeitet. Über den Physikunterricht kamen sie auf ihr Thema: Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft, in der sich Schülerinnen und Schüler gezielt auf naturwissenschaftliche Wettbewerbe vorbereiten können, beschäftigten sie sich mit Hologrammen. Die Idee eines dreidimensionalen und schwebenden Bildes existiert seit den 60er Jahren. Entwickelt wurden seitdem lediglich wenig umweltfreundliche Methoden, Bilder zweidimensional auf eine Fläche aus Rauch oder Nebel zu projizieren. Denn dem Rauch werden bisher giftige Substanzen wie Propylenglykol und Glycerin zugesetzt. Das führt bei höheren Temperaturen zur Bildung von Acrolein, das giftig und krebserregend ist.

Nach intensiven Recherchen Verfahren entwickelten die beiden Nachwuchsforscher die Idee, den Nebel für das projizierte Bild mithilfe von Ultraschall-Verneblern auf reiner Wasserbasis herzustellen, entwarfen verschiedene Modelle und setzten dann eines praktisch um: Die Vernebler stehen nun in einem Gefäß, das mit etwa vier Zentimeter Wasser gefüllt ist. Über Keramikscheiben übertragen sie mechanische Schwingungen von bis zu drei Megahertz auf das Wasser und lösen so feinste Tröpfchen, die aufsteigen und Nebel bilden. Ventilatoren drücken den Nebel durch Schläuche und schmale Düsen, damit sich ein feiner und möglichst durchsichtiger Nebelvorhang bildet, der das projizierte Bild reflektiert und so sichtbar macht.

Die beiden Schüler überzeugten die Jury, weil die Idee tatsächlich neu ist und funktioniert - Professor Heber (Hochschule Niederrhein Krefeld) aus der Jury empfahl sogar, zu prüfen, ob es möglich sei, ein Patent anzumelden. "Natürlich war es wichtig, dass wir tatsächlich ein Bild auf dem Nebel zeigen konnten. Das war im Foyer des Theaters in Krefeld gar nicht so einfach, weil die vielen Vorbeigehenden ganz schön viel Wind gemacht haben," erzählt Leon Klose und Dominik Terze ergänzt:"

Die Physik- und Chemie-Lehrerin Renate Seidel betreut seit fünf Jahren Schülerteams, die an verschiedenen naturwissenschaftlichen Wettbewerben teilgenommen haben und noch teilnehmen wollen. Für die Klassen 5 bis 7 gibt es eine Experimentier-AG, für die Klassen 7 bis 10 gibt es die Wettbewerbs-AG. Alle zwei Jahre findet für die Klassen 6 und 7 der Tag der Naturwissenschaften statt und jährlich der Mausefallen-Wettbewerb im Rahmen des Physikunterrichts der Achter. "Das motiviert eigentlich immer einige Schülerinnen und Schüler und bringt sie auf eigene Ideen", sagt die Lehrerin.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort