Schule in Kamp-Lintfort Schulstunde am Mikroskop

KAMP-LINTFORT · Die Gymnasiasten haben sich am Dienstag auf die Spuren des bekannten Forschers Georg Forster gemacht, des Namensgebers ihrer Schule.

 Chemielehrer Timo Gödde brachte seinen Schülern die  Forensik näher. Foto: Klaus Dieker

Chemielehrer Timo Gödde brachte seinen Schülern die  Forensik näher. Foto: Klaus Dieker

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Georg Forster (1754 bis 1794) war Passagier auf dem Schiff Plymouth, mit dem Kapitän James Cook von 1772 bis 1775 seine zweite Südseereise unternahm. Sie führte durch den Südatlantik, in arktische Gewässer und nach Polynesien. Ziel war es, die Natur zu entdecken. Am Dienstag waren 175 Schüler des Kamp-Lintforter Gymnasiums, das den Namen des Naturforschers, Völkerkundlers und Politikers Georg Forster trägt, auf seinen Spuren. Die Sechst- und Siebtklässler entdeckten beim Tag der Naturwissenschaften, wie überraschend und faszinierend Phänomene aus Biologie, Chemie, Physik, Informatik und Mathematik sein können. Das Motto des Tages lautete wortspielerisch „Forsters Forscher auf Entdeckungsreise.“

In zwölf Gruppen, die sie vorher ausgewählt hatten, führten sie an zwölf Orten Experimente durch, bei denen sie mehrfach ihre eigenen Sinne einzusetzen hatten. Zum Beispiel sollten im Versuchsraum „Guckst du noch oder riechst du schon“ probieren, nach was eine unbekannte gelbe, grüne und rosa Flüssigkeit riecht und schmeckt. Für die Schüler roch und schmeckte die gelbe etwas nach Zitrone, die grüne etwas nach Waldmeister und die rosa nach nichts. „Alle drei schmecken nach nichts“, lüftete Lehrer Michael Jaskolla später das Geheimnis. „Alle Flüssigkeiten sind Wasser, die mit Lebensmittelfarben versetzt sind. Das Auge riecht und trinkt mit.“ Bei Falkner Frithjof Schnurbusch trainierten Schüler, zu hören und zu sehen, wenn sie seine Kommandos und den Flug seiner Falken verfolgten. Oder in der Robotikgruppe von Informatiklehrerin Martina Köhlen-Prang verbesserten sie ihre Haptik, als sie aus Legosteinen Roboterfahrzeuge bauten. Diese versahen sie mit kleinen Elektromotoren und Lichtsensoren, damit diese nach einer Programmierung selbstständig auf einer schwarzen Linie fahren konnten.

„Die Schüler sind von Naturwissenschaft und Technik begeistert“, freute sich Guido Lohmann über das Interesse. Als Vorstand der Volksbank Niederrhein schaute er beim Tag der Naturwissenschaften vorbei, der seit 2009 alle zwei Jahre vom Kamp-Lintforter Gymnasium organisiert wird. Ist die Volksbank doch einer der beiden Sponsoren dieses Tages. Der andere sind die Stadtwerke Kamp-Lintfort. „Es ist schön, wenn der Nachwuchs Spaß an Naturwissenschaften und Technik hat“, sagte Vorstand Andreas Kaudelka, der auch Vorsitzender des Hochschul-Fördervereins „Campus Camp-Lintfort“ ist. „Dieser Tag ist gut für Kamp-Lintfort. Er sorgt für Nachwuchs an der Hochschule, die auch naturwissenschaftlich ausgerichtet ist.“ So viel Lob freute Sabine Wiedner-Schneider, die Koordinatorin des Fachbereichs Naturwissenschaften und des Tages der Naturwissenschaft. Sie organisiert außerdem den jährlichen Tag mit, an dem Gymnasiasten Grundschüler in Naturwissenschaften und Sport unterrichten. „Der Aufwand für die Lehrkräfte ist schon sehr groß“, sagte sie mit Blick auf die 24 Lehrer, die die zwölf Orte zusammen mit den Schülern betreuten. „Die ersten Überlegungen starten nach den Sommerferien. Jedes Mal überlegen wir, ob sich dieser Aufwand im Vergleich zum Ertrag lohnt. Aber es lohnt sich und die Lehrkräfte machen es gerne. Die Schüler fragen schon morgens, wann wir anfangen. Da ist Begeisterung zu spüren. “

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