St.-Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort Schlaganfall mit 25: Spezialist findet die Ursache

Kamp-Lintfort · Ein Schlaganfall mit nur 25 Jahren: Dieses Schicksal ist Sven Boßmann widerfahren. Ärzte des St.-Bernhard Hospitals konnten ihm helfen.

 Klaus Kattenbeck erklärt Sven Boßmann an einem 3-D-Bild die Implantation des Okkluders.

Klaus Kattenbeck erklärt Sven Boßmann an einem 3-D-Bild die Implantation des Okkluders.

Foto: SBK/Verfürth

Nach einem Langstreckenflug zurück aus Mexiko plagten Boßmann Schwindel- und Taubheitsgefühle sowie Lähmungserscheinungen. Neurologen in einer Spezialklinik stellten fest, dass ein Blutgerinnsel einen kleinen Schlaganfall ausgelöst hatte. Mit dem Hinweis, dass er sein Leben lang Blutverdünner nehmen müsse, wurde er nach Hause entlassen. Eine Aussicht, die Boßmann nicht hinnehmen wollte. Er suchte Rat von Klaus Kattenbeck, Chefarzt am St.-Bernhard-Hospital. Dieser stellte fest, dass Boßmann ein Loch (Foramen ovale) in der Scheidewand des Herzvorhofs hatte. Bedingt durch den Langstreckenflug bildete sich bei ihm ein Gerinnsel. Es gelangte vom rechten Vorhof durch das Loch in den linken Vorhof und von dort aus in die Hauptschlagader und ins Gehirn, wo es den Schlaganfall auslöste.

Kattenbeck und sein Team schlossen das Loch mithilfe einer speziellen Technik im Herzkatheterlabor: Er führte einen Okkluder durch die Leiste ein. „Der Okkluder wirkt wie eine Art Stöpsel und verschließt das Loch dauerhaft“, berichtet der Arzt. Oft hat er diesen „Stöpsel“ bereits bei Patienten implantiert, allerdings selten bei einem so jungen Mann. Auch bei Sven Boßmann war dieser Eingriff erfolgreich. „Jetzt habe ich keine Ausfallerscheinungen mehr und fühle mich kerngesund“, sagt der Jung-Unternehmer.

(RP)
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