Jecken in Kamp-Lintfort Frauenpower auf Achse für den Karneval

Kamp-Lintfort · Stadtprinzessin Stefanie I. hat einen vollen Terminkalender. Sie genießt die lange Session in vollen Zügen.

 In der alten Lohnhalle des Bergwerks Friedrich-Heinrich: Prinzessin Stefanie I. (Mitte) und rechts neben ihr Jugendprinzessin Celina I. mit ihren Crews (von links) Silke Maas, Delia Möllmann, Hannah Müller, Luisa Linsinger und Lea Hütter.

In der alten Lohnhalle des Bergwerks Friedrich-Heinrich: Prinzessin Stefanie I. (Mitte) und rechts neben ihr Jugendprinzessin Celina I. mit ihren Crews (von links) Silke Maas, Delia Möllmann, Hannah Müller, Luisa Linsinger und Lea Hütter.

Foto: Stefanie Müller

Als Pharmareferentin ist Stefanie Elsdörfer-Müller (44) „immer auf Achse“, wie sie es nennt. Daran hat sich nichts geändert, seit sie im November im Josef-Jeurgens-Haus als Stadtprinzessin Stefanie I. proklamiert wurde. Nur hat sie als Stadtprinzessin nicht mehr konventionelle Medizin im Koffer, sondern bringt die närrische Medizin mit, die „beste Medizin“, das Lachen und die Freude. „Wenn sie in den Saal kommt, steigt die Stimmung“, freut sich KKV-Präsident Armin Linsinger. „Sie ist eine närrische Powerfrau.“

Seit Mitte Januar ist sie fast jeden Tag unterwegs, um zu tanzen und gute Stimmung zu verbreiten. Ihr Motto lautet: „Mit Herz und Hand kommt seid bereit – wir ziehen durch die Narrenzeit.“ Den Weg zum Karneval fand Stefanie I. über ihre Tochter Hannah Müller (15), die in der Session 2015/2016 Kamp-Lintforter Jugendprinzessin war. Hannah ist eine der Adjutantinnen von Stefanie I. Ihr zur Seite steht Delia Möllmann (16), die bereits vor drei Jahren Adjutantin von Hannah Müller war. Managarin Silke Maas komplettiert die Crew.

Die Crew wird bei vielen Auftritten von der Prinzengarde, dem Damen- und dem Herrenelferrat sowie KKV-Präsident Armin Linsinger begleitet. Zudem ist oft Jugendprinzessin Celina I. dabei. Erstmals ließen sich Jugendprinzessin und Stadtprinzessin mit ihren Adjutantinnen und der Prinzessinnenmanagerin für die offiziellen Fotos zusammen aufnehmen. Dazu wählten sie die stillgelegte Lohnhalle des Bergwerkes Friedrich Heinrich als Location aus. Bis 2012, als das Bergwerk seine Förderung einstellte, hatten närrische Regenten oft das Bergwerk besucht und es mehrfach als Motiv für ihre Orden eingesetzt.

Am Donnerstag vor einer Woche besuchte die Prinzessin mit ihrem Gefolge den Seniorenkarneval im Josef-Jeurgens-Haus. Am Freitag war sie zu einem Prinzentreffen eingeladen, am Samstagvormittag besuchte sie die Metro in Essen zum Prinzenwiegen, am Samstagnachmittag die Damensitzung eines befreundeten Vereins. Weiter ging es am Sonntag mit einem Prinzenempfang in Bocholt. Der Terminkalender ist voll. „Wenn man Prinzessin ist, sollte man es richtig machen“, erzählt Stefanie I., die alle in Bewegung hält. „Bei den Terminen lernt man viele Karnevalisten kennen, mit denen man weitere Treffen vereinbart. Wenn meine Aktiven mich nicht unterstützen würden, könnte ich nicht so viel unterwegs sein.“

20 Auftritte hat Stefanie I. schon hinter sich, wenn die Sommerfeste nicht mit in die Rechnung eingehen, die sie von Mai bis September besuchte. Vor der Tür stehen gut 30 weitere Termine, wo die „närrische Powerfrau“ Helau rufen und Frohsinn verbreiten kann. „Es ist schön, dass die Session in diesem Jahr besonders lang ist und erst am 6. März Aschermittwoch ist“, erzählt Stefanie I. Ihren ganz großen Auftritt hat sie bei der Damensitzung am 23. Februar. Erstmals in der Vereinsgeschichte des KKV fährt die Stadtprinzessin mit einem eigenen Wagen beim Rosenmontagszug in Rheinberg mit. „Natürlich ist auch Jugendprinzessin Celina mit auf dem Wagen“, freut sich Stefanie I. über diese Premiere.

Einen Tag später muss sie Diadem, Amtskette und Zepter abgeben. Dann ist der Tag der Enthronisierung gekommen, und ihre Zeit als Prinzessin Stefanie I. endet. „Direkt nach der Session will ich erst einmal ein paar Wochen Ruhe genießen“, sagt die Regentin. „Dann sehe ich weiter.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort