Natur in Kamp-Lintfort Pappelsee: Wasserstand fällt wieder

Kamp-Lintfort · Die Entschlammung des Gewässers an der Bertastraße ist abgeschlossen. Die langanhaltende Trockenheit und die Hitze im Juni haben dazu geführt, dass das Wasser wieder zurückgeht. Die Lineg plant zurzeit die Ufergestaltung.

 Der Pappelsee ist ein Naherholungsgebiet in Kamp-Lintfort. Anwohner und Spaziergänger sind in Sorge um das Kleinod, das in den letzten Jahren immer mehr verlandet ist.

Der Pappelsee ist ein Naherholungsgebiet in Kamp-Lintfort. Anwohner und Spaziergänger sind in Sorge um das Kleinod, das in den letzten Jahren immer mehr verlandet ist.

Foto: kdi

Der Pappelsee ist inzwischen entschlammt: Anwohner und Spaziergänger bleiben dennoch in Sorge um das Naherholungsgebiet in Kamp-Lintfort. Denn trotz der Bauarbeiten, die die Lineg ab Januar hatte durchführen lassen, ist der Wasserspiegel in den vergangenen Wochen nicht angestiegen. Im Gegenteil: Aufgrund der aktuellen Trockenheit ist er weiter gefallen. Vor allem in den sozialen Medien war der Wasserstand im Pappelsee am Wochenende ein heiß diskutiertes Thema. Martin Notthoff, Kämmerer und zuständiger Dezernent, warnt vor Ungeduld. „Die Entschlammung des Sees war nur die erste von insgesamt drei Stufen“, erklärte er auf Anfrage unserer Zeitung. Die gesamte Maßnahme werde sicher mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen. Die Lineg sei aktuell mit den Planungen für die Ufergestaltung befasst. Sobald diese abgeschlossen sind, werde die Genossenschaft das weitere Vorgehen voraussichtlich im Herbst in den politischen Gremien vorstellen, teilte Notthoff weiter mit.

Der Pappelsee war in den vergangenen Jahren zusehends verlandet. Der Stadtrat beschloss 2018, das Gewässer aufwendig sanieren und renaturieren zu lassen. Der Plan war, den Wasserstand auf das natürliche Grundwasserniveau absinken zu lassen. Dafür musste die vorhandene Schlammschicht vollständig entfernt werden. So sollte auch eine größere Wassertiefe erzeugt werden. Unter normalen klimatischen Bedingungen hätte dies, so Martin Notthoff, auch funktioniert. „Tatsächlich scheint es aber immer trockener zu werden. Im Juni hat es überhaupt nicht geregnet. Es war viel zu heiß.“ Der Pappelsee speist sich bislang nur aus dem vorhandenen Grundwasser und Regen. Das bestätigte am Montag auch Elke Wimmer, Pressesprecherin der Lineg. „Wir als Lineg können die Folgen des Klimawandels nicht kompensieren. Solange der Grundwasserspiegel so niedrig ist, haben wir keine Chance. Das Wasser verdunstet einfach. Wir können nur hoffen, dass durch unsere Maßnahmen der Wasserspiegel wieder steigt.“ Martin Notthoff geht davon aus, dass die Neugestaltung des Uferbereichs Ende diesen, Anfang nächsten Jahres starten kann, spätestens im nächsten Frühjahr.

Die Sanierungsvariante, die der Stadtrat 2018 beschlossen hatte, sieht neben Entschlammung und Ufergestaltung noch eine dritte Stufe vor: Die Idee ist, von der Kleinen Goorley eine Abzweigung in den Pappelsee anzulegen, so dass auch von dort aus Wasser in den See fließen kann. Dafür bedarf es allerdings einer wasserrechtlichen Genehmigung durch die Untere Wasserbehörde. Diese liegt aktuell nicht vor. „Es handelt sich um eine zusätzliche Maßnahme, die im Raum steht. Wir müssen sehen, ob dies genehmigt wird. Es handelt sich außerdem um ein investive Maßnahme. Sie ist mit Kosten verbunden“, erläuterte Kamp-Lintforts Kämmerer. Das Wasser müsste aus der Goorley gepumpt werden und dies sei mit Betriebskosten verbunden.

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