Kamp-Lintfort Neue Agentur hilft beim Start in den Beruf

Kamp-Lintfort · Die erste Jugendberufsagentur im Kreis Wesel hat seit März ihren Standort in Kamp-Lintfort. Sie bietet Jugendlichen Hilfe und Unterstützung auf dem Weg von der Schule in das Berufsleben. Elf Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

 Bürgermeister Christoph Landscheidt, Barbara Ossyra (Agentur für Arbeit) und Michael Müller (Jobcenter) setzen auf das neue Angebot.

Bürgermeister Christoph Landscheidt, Barbara Ossyra (Agentur für Arbeit) und Michael Müller (Jobcenter) setzen auf das neue Angebot.

Foto: Reichwein

Graffiti weisen den Weg zur ersten Jugendberufsagentur im Kreis Wesel: Im März hat die Anlaufstelle für Jugendliche unter 25 Jahren, die sich im Übergang von der Schule in den Beruf befinden, an der Freiherr-vom-Stein-Straße 20 die Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung zeichnet sich durch die enge Zusammenarbeit von Agentur für Arbeit, Jobcenter, dem Amt für Schule, Jugend und Sport in der Stadt Kamp-Lintfort sowie freien Trägern der Jugendhilfe aus.

In Kamp-Lintfort sitzt der SCI Moers im Boot. Die Partner haben es sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen auf dem Weg in den Beruf und in ein selbstständiges Leben zu begleiten. "Unsere Jugendberufsagentur hat den Vorteil, dass sich die Jugendlichen nur einmal überwinden müssen, sich Hilfe zu suchen: Sie treffen hier alle Ansprechpartner unter einem Dach", betont Michael Müller, Geschäftsführer des Jobcenters im Kreis Wesel. Bei der Einrichtung der Agentur an der Freiherr-vom-Stein-Straße haben alle Beteiligten darauf Wert gelegt, in der Lebenswelt der Jugendlichen anzukommen. Bunte Graffiti an den Wänden und Sitzhocker wirken sehr einladend.

Jugendliche, die Unterstützung suchen, melden sich einfach an und lernen sofort ihren Ansprechpartner kennen - ob für die Berufs- und Studienorientierung, die Hilfe zum Lebensunterhalt oder für Fragen, die weitergehende Unterstützungsmöglichkeiten beinhalten. "Die Jugendberufsagentur ist gut angelaufen", betont Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. "Uns ist es wichtig, dass kein Jugendlicher verloren geht. Zumal nicht alle von Haus aus dieselben Voraussetzungen mitbringen." In der Jugendberufsagentur will man auf alle prekäre Situationen reagieren können, die die Jugendlichen möglicherweise auf ihren Weg in das Berufsleben hemmen.

"Die Agentur ist ein wichtiger Ansatzpunkt, um die Jugendarbeitslosigkeit in Kamp-Lintfort zu senken", betont Barbara Ossyra. Im Bereich der Geschäftsstelle sind aktuell 329 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos, im Kreis Wesel sind es 2037. Die neue Jugendberufsagentur komplementiert das Projekt "Jobstart", das die Stadt Kamp-Lintfort vor einigen Jahren mit demselben Ziel ins Leben gerufen hatte. "Es hat sich gezeigt, dass Jugendliche, die mit verschiedenen Problemen belastet sind, nur zum Teil erreicht werden", erläutert Bürgermeister Christoph Landscheidt. Er setzt darauf, dass die Jugendberufsagentur im Zusammenspiel aller Beteiligten dabei hilft, schwierige Lebenssituationen der jungen Leute zu stabilisieren und möglichst allen Schulabgängern eine Perspektive zu eröffnen.

In den Räumen an der Freiherr-vom-Stein-Straße 20 sind insgesamt elf Mitarbeiter von Arbeitsagentur, Jobcenter und Stadt beschäftigt. Außerdem sind Sozialpädagogen vom freien Träger SCI vor Ort.

Die Jugendberufsagentur ist montags bis donnerstags, 8 bis 15.30 Uhr, und freitags von 8 bis 12.30 Uhr, geöffnet. Ein Termin bei der Berufsberatung kann unter der kostenlosen Nummer 0800 45 555 00 oder www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden. Weitere Informationen per E-Mail an jugendberufsagentur@jobcenter-ge.de.

(RP)
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