Kamp-Lintfort Moerser will Asdonkshof wieder aufbauen

Kamp-Lintfort · Der Moerser Reiner Aust hat das verfallene Gehöft gekauft. Er hat eine Nutzungsänderung beantragt und will es umbauen.

 Reiner Aust ist Unternehmer und betreibt vom Utforter Eurotec-Gelände einen Containerdienst. Er plant, das Gehöft in Kamp-Lintfort in eine Wohnanlage umzubauen. Der Moerser rechnet mit bis zu fünf Jahren, bis seine Pläne umgesetzt sind.

Reiner Aust ist Unternehmer und betreibt vom Utforter Eurotec-Gelände einen Containerdienst. Er plant, das Gehöft in Kamp-Lintfort in eine Wohnanlage umzubauen. Der Moerser rechnet mit bis zu fünf Jahren, bis seine Pläne umgesetzt sind.

Foto: Marcus Koopmann

Über dem Hauptportal ragt ein Stein heraus. "Peter Johannes Asdunk - Anna Mechthilde Borgmans - 1836" ist darauf zu lesen. "Sie haben das Herrenhaus 1836 errichten lassen", erzählt Reiner Aust. Der 59-jährige Moerser hat dieses Herrenhaus mit Stallungen im Herbst des vergangenen Jahres gekauft, dessen Name Asdonkshof 1997 auch auf das benachbarte Abfallentsorgungszentrum übertragen wurde. "Wir haben uns den Asdonkshof schon vor Jahren angeschaut", erzählt seine Lebensgefährtin Karina Giesen. "Er hat uns einfach gefallen."

Der Moerser will in dem einstigen Herrenhaus und in den westlichen Stallungen zukünftig Wohnungen einrichten. Doch das dauert noch, weil der Asdonkshof für Landwirtschaft genutzt werden darf, aber noch nicht zum Wohnen. "Eine Nutzungsänderung ist bereits beantragt und zugesagt, aber noch nicht genehmigt", berichtet der neue Hofeigentümer. Dazu darf der Unternehmer, der vom Utforter Eurotec-Gelände aus einen Containerdienst betreibt, das Gebäude äußerlich nicht verändern, da es unter Denkmalschutz steht. "Die Mitarbeiter des Denkmalschutzes sind aber entgegenkommend", berichtet er von seinen Erfahrungen.

In den vergangenen Monaten schauten er und Karina Giesen am Niederrhein verschiedene Bauerhöfe an, die heute Wohnanlagen sind. "Wir haben Ideen gesammelt", berichtet sie und fügt hinzu. "Alte Bauernhöfe haben immer einen besonderen Reiz." Mit den Besuchen entwickelte sich die Idee für die Wohnungen, Tradition und Moderne zu verbinden. "Außen soll der Ziegel dominieren, innen Holz, Stahl und Glas", sagt Karina Giesen. "Es entstehen individuelle Wohnungen." Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, den der neue Eigentümer mit mindestens fünf Jahren ansetzt, da der Asdonkshof verfallen ist. Eine Frischwasserpumpstation mit Wasseraufbereitung ist zu bauen ebenso wie eine Abwasseranlage. In den Gebäuden sind zum Teil neue Wände und Zwischendecken zu ziehen. Öffnungen für Fenster und Türen sind freizulegen. Strom-, Wasser und Abwasserleitungen sind zu verlegen. Solarkollektoren müssen installiert werden, die die Wohnungen mit Wärme versorgen. Bäder sind zu bauen, Wände zu verputzen und Böden zu legen. Doch Reiner Aust und Karina Giesen lassen sich davon nicht abschrecken, das Gut zu renovieren, das 1227 mit einem Ritter "de Asdunc" erstmals urkundlich erwähnt ist. "Am Wochenende laufen hier die Rehe vorbei", erzählen die beiden. "Dann ist auch die A 57 kaum noch zu hören."

(got)
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