Fridays for Future in Kamp-Lintfort Mit Plakaten gegen den Klimawandel

Kamp-Lintfort · Vor dem Rathaus haben 80 Schüler für eine bessere Zukunft demonstriert. Die Initiative für „Fridays for Future“ in Kamp-Lintfort ging von Siebtklässlern der Unesco-Schule aus. Vize-Bürgermeisterin Barbara Drese traf die Schüler.

 Die 7d der Unesco-Gesamtschule hat sich dafür stark gemacht, an der Bewegung „Fridays for Future“ teilzunehmen. Sie hatte die Demo am Rathaus mit ihrer Klassenlehrerin organisiert. Es beteiligten sich einige ältere Schüler der Gesamtschule und des Georg-Forster-Gymnasiums.

Die 7d der Unesco-Gesamtschule hat sich dafür stark gemacht, an der Bewegung „Fridays for Future“ teilzunehmen. Sie hatte die Demo am Rathaus mit ihrer Klassenlehrerin organisiert. Es beteiligten sich einige ältere Schüler der Gesamtschule und des Georg-Forster-Gymnasiums.

Foto: Norbert Prümen (nop)

„Wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut“, skandieren rund 80 Schüler vor dem Rathaus in Kamp-Lintfort. Selbst gebastelte Plakate werden hoch gehalten, darauf steht mahnend: „Save our future“, „Wird die Erde heiß, schmilzt das Eis“ und „Wir haben die Eisbären gern“. Die Bewegung „Fridays for future“ ist am Freitagvormittag in Kamp-Lintfort angekommen – allerdings nicht als Schulstreik organisiert. Initiatoren der Schülerdemonstration sind die Siebtklässler von Lehrerin Katharina Strüve an der Unesco-Gesamtschule. Die Jugendlichen hatten sich in diesem Schuljahr schon zu mehreren Anlässen mit dem Klimawandel befasst. Das Thema beschäftigte die Schüler so intensiv, dass es im Wirtschaftsunterricht fortgeführt wurde. „Wir haben uns im Unterricht auch mit den Absichten der Bewegung ,Fridays for Future’ auseinandergesetzt“, erzählte die Lehrerin. Die Schüler haben selbst Protestplakate gebastelt, und so kam bald der Wunsch auf, an einem Freitag vor dem Rathaus zu demonstrieren.

„Die Jugendlichen haben alles selbst recherchiert: Zum Beispiel wie man eine Demo anmeldet“, sagte Katharina Strüve. So nahm der Klassensprecher Kontakt mit der Stadtverwaltung auf. Der Demonstrationszug startete am Morgen am Schulzentrum Kamper Dreieck. Es schlossen sich auch ältere Unesco-Schüler und Gymnasiasten an. Barbara Drese, stellvertretende Bürgermeisterin, erwartete die Jugendlichen vorm Rathaus. „Der Klimawandel geht alle uns an“, erklärten die Gymnasiastinnen Frauke, Lavinia und Lara ihre Beweggründe, sich an der Demo zu beteiligen. „Unsere Gesellschaft ist Bewegung. Alle Jugendlichen gehen auf die Straße, aber die Politiker hören uns nicht“, bedauerten sie. „Wir brauchen mehr Alternativen. Darauf wollen wir heute aufmerksam machen“, erklärten andere Teilnehmer. Die Themen, die den Schülern auf den Nägeln brennen, waren weit gefasst: Plastikmüll in den Ozeanen, der Braunkohleabbau im Hambacher Forst und der Co2-Ausstoß. Die jungen Leute forderten auch in Kamp-Lintfort Nachhaltigkeit ein: „Wir werden schließlich damit leben müssen“, sagte Schülerin Frauke. Barbara Drese lud einen Teil der jungen Demonstranten ins Rathaus zur Diskussion ein. Dort versuchte sie, mit dem städtischen Klimaschutzmanager René Böhm und Axel Witzke von der Koordinierungsstelle Klima- und Umweltschutz die Fragen der jungen Leute zu beantworten. Bürgermeister Christoph Landscheidt, der die Schüler selbst nicht begrüßen konnte, ließ eine Videobotschaft übermitteln. „Ich unterstütze Eure Aktion. Es ist gut, dass Ihr Euch für die Zukunft engagiert.“ Böhm berichtete, dass die Stadt ein Klimaschutzkonzept entwickelt habe, als Fairtrade-Town ausgezeichnet sei und auch ein Mobilitätskonzept auf den Weg bringe. Anklang fand, dass sich Kamp-Lintfort an der Aktion Stadtradeln beteiligt. Die Schüler kritisierten aber, dass zu wenig über dieses Engagement informiert werde. Barbara Drese nahm die Kritik als ein Appell dafür, als Stadt die Öffentlichkeit noch mehr über ihre Aktivitäten aufzuklären.

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