Kamp-Lintfort Lintforter zeigen Gesicht gegen Rechts

Kamp-Lintfort · Die Fotoausstellung, die im Eingangsbereich des Rathauses zu sehen ist, entstand im Sommer auf drei Foto-Sessions.

 Bettina Engel-Albustin (zweite von links) präsentiert im Foyer des Kamp-Lintforter Rathauses ihre "Gesichter gegen Rechts". Die Fotografien sind dort bis Mitte Oktober zu sehen.

Bettina Engel-Albustin (zweite von links) präsentiert im Foyer des Kamp-Lintforter Rathauses ihre "Gesichter gegen Rechts". Die Fotografien sind dort bis Mitte Oktober zu sehen.

Foto: Markus Koopmann.

Auf 33 großformatigen Schwarz-Weiß-Fotos bekennen sich im Foyer des Rathauses Menschen unterschiedlichen Geschlechts und Alters mit ihren Porträts für ein friedvolles, tolerantes und demokratisches Leben hier in unserem Land. Unter ihnen auch der Kamp-Lintforter Bürgermeister Christoph Landscheidt, der erste städtische Beigeordnete Christoph Müllmannn sowie der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider. Die Bilder wurden von der Moerser Fotodesignerin Bettina Engel-Albustin bei drei Aufnahmesitzungen in dem neuen, am Rathausplatz befindlichen Flüchtlingstreff "Kaliko" aufgenommen, und lassen die abgebildeten Personen auch noch schriftlich mit ihren jeweiligen Meinungen zu Worte kommen. So lautet die Botschaft auf René Schneiders Porträt ganz schlicht: "Bleib Mensch. Sag herzlich willkommen!" Und Bürgermeister Landscheidt meint: "Alles, was das Böse benötigt, um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit." Eine Meinung, die er in abgewandelter Form auch in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstagabend im Foyer des Rathauses vertrat, wobei er nicht nur die Not der Flüchtlinge, sondern auch die nicht wenigen in Armut lebenden Deutschen in seiner Stadt zur Sprache brachte: "Ein Thema, das ebenfalls offen thematisiert werden sollte."

Für Bettina Engel-Albustin ist ihre Fotoausstellung im Kamp-Lintforter Rathaus, nachdem sie eine ähnliche Aktion bereits im Frühjahr bei der Moerser Kunstveranstaltung "Meerbecker Kulturfrühling" mit großem Erfolg durchgeführt hat, eine Fortsetzung ihres Anliegens, die Menschen mittels ihrer Bilder "dazu zu bringen, mit einander ins Gespräch zu kommen" und zu "kritischen Diskussionen anzuregen". Für Apothekerin Wera Döring, war ihre Teilnahme "eine Möglichkeit, direkt etwas zu bewegen". "Ich bin kein Mensch, der gerne zu Demonstrationen geht", bekannte sie bei der Ausstellungseröffnung. "Aber bei dieser Sache hier habe ich mich gerne eingebracht."

Die Ausstellung der Foto-Designerin Bettina Engel-Albustin ist eine Initiative des seit 2011 bestehenden städtischen, aus rund 30 Vertretern zahlreicher sozialer, kirchlicher und sportlicher Einrichtungen bestehenden "Forums Integration". Ihre Bilder werden noch bis Mitte Oktober im Eingangsbereich des Rathauses zu sehen sei. Danach wandern sie wahrscheinlich ins Foyer des St.- Bernhard-Krankenhauses.

Ab dem 25. September findet in Kamp-Lintfort eine vom "Runden Tisch für Flüchtlinge" veranstaltete "Interkulturelle Woche" statt. Informationen dazu gibt es im Internet unter flüchtlingshilfe-ka-li.de/ikw-ger.

(RP)
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