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Kamp-Lintfort Lintfort: Investor steht zu Kinoplänen

Kamp-Lintfort · Thomas Berger will 2017 die nächsten Schritte angehen, um das geplante Lichtspielhaus zu realisieren.

Das Kino-Projekt in Kamp-Lintfort ist nicht vom Tisch. Nachdem sich Investor Thomas Berger mehr als ein Jahr lang nicht mehr öffentlich über sein Vorhaben geäußert hatte, auf einer ehemaligen Bergwerksfläche ein Multiplex-Kino mit 900 Sitzplätzen zu bauen, gab er gestern eine kurze Mitteilung heraus: Er habe das Kino weiter fest im Blick, teilte er in der Erklärung mit. Darin gab der Unternehmer aus Kamp-Lintfort einen "Zwischenstand" über den Planungsfortschritt ab. "Die Hausaufgaben sind fast alle gemacht: Wir haben eine Planung, eine Baugenehmigung und einen Betreiber", sagte er. Offen und noch in Bearbeitung sei aber die statische Baugrundertüchtigung. Einen gangbaren Weg könnten zum Beispiel Pfahlgründungen darstellen. Konzepte würden in Absprache mit der Lineg erarbeitet.

Das Multiplex-Kino soll auf einer 5000 Quadratmeter großen ehemaligen Fläche des Bergwerks West entstehen. Das Grundstück, das Berger von der RAG Montan Immobilien bereits erworben hat, liegt am Kreisel zwischen Ring- und Moerser Straße (schräg gegenüber vom Einkaufszentrum Ek3). Das Vorhaben war im Juni 2015 bekannt geworden. Die Ankündigung stieß auf große Resonanz bei den Bürgern. Vor allem in den sozialen Netzwerken wurde das Thema freudig diskutiert. Ein eigenes Kino ist ein langgehegter Wunsch in der Stadt.

Da sich Berger in den vergangenen Monaten nicht mehr zu seinem Vorhaben geäußert hatte, wurden immer häufiger Zweifel laut, ob er das Projekt überhaupt in die Tat umsetzen werde. Der Kamp-Lintforter beschäftigt sich in seinem Unternehmen, das seinen Sitz an der Friedrichstraße hat, hauptberuflich mit Metall-Fassaden-, Theken- und Ladenbau sowie mit Lichtarchitektur und Werbetechnik. Er gehört auch zum Unternehmerkreis, der kulturelle Events in der Kloster- und Hochschulstadt, wie zum Beispiel die zweijährlich stattfindende Kamper Nacht, fördert und unterstützt. Thomas Berger geht in seiner Pressemitteilung davon aus, dass er im ersten Quartal des kommenden Jahres die nächsten Schritte in der Umsetzung seines Kino-Projekts unternehmen könne. Was das genau heißt, ließ er gestern offen. Auf Anfrage unserer Zeitung wollte der Unternehmer weder einen Termin für den ersten Spatenstich noch Informationen über den neuen Kinobetreiber geben. Dieser plane seine Vorstellung mit einer größeren Aktion. Thomas Berger bestätigte aber auf RP-Anfrage, dass sich seine Pläne nicht geändert hätten: Das Multiplex-Kino, das in unmittelbarer Nähe zum Hochschulcampus, dem von der Stadtverwaltung geplanten Bahnanschluss und der Kamp-Lintforter Innenstadt liegen werde, soll sieben Kinosäle mit insgesamt 900 Sitzplätzen haben. Einige Säle sollen mit 3D-Technik ausgestattet werden. In einer früheren RP-Anfrage hatte er im Januar erklärt, sich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten der Kinosäle neben den regulär laufenden Filmvorführungen vorstellen zu können - zum Beispiel durch die Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal, für Modenschauen oder Liveübertragungen von auswärtigen Veranstaltungen. Die Finanzierung setze sich aus Eigen- und Fremdkapital zusammen. Die Stadt Kamp-Lintfort hatte im vergangenen Jahr zügig Planungs- und Baurecht für Thomas Bergers Vorhaben geschaffen.

"Die Baugenehmigung liegt seit einem Jahr vor", erklärte Berger gestern. Offenbar macht aber der Baugrund Probleme. Der Standort ist eine Industriebrache, durch die die Kleine Goorley verläuft. Und für Gewässer, so der Unternehmer, würden spezielle Gesetze und Verordnungen gelten, die er im Rahmen seines Projekts einzuhalten habe. Die Stadt will die Kleine Goorley bis zur Laga renaturieren. Berger: "Ich habe gelernt, wenn man auf altem Baugrund arbeitet, muss man mit allen Unwägbarkeiten rechnen. Es wird aber Zeit, dass etwas passiert."

(RP)
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