Konzert in Kamp-Lintfort Liedermacher Unmada bringt 230 Kinder in Bewegung

KAMP-LINTFORT · Festival „Kinder-Lieder-Landschaft“ gastierte in der Mediathek. Vorschulkinder aus elf Kitas waren dabei.

 Begeistert machten die Kinder beim Konzert von Unmada (mit Hut) und Dieter Schernus mit.

Begeistert machten die Kinder beim Konzert von Unmada (mit Hut) und Dieter Schernus mit.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Für Manfred Kindel (64) gibt es nur zwei Sprachen, die von allen Menschen in der Welt verstanden werden. „Das eine ist die Musik“, sagt der Liedermacher aus dem Raum Hannover, der sich als Künstler Unmada nennt. „Alle Menschen wissen, ob ein Lied fröhlich oder traurig klingt.“ Die zweite Sprache nennt er die der „Hände und Füße“. Beide Sprachen kombiniert er in seinem Programm „Eine bunte Welt“, mit dem er während der Woche Kinder-Lieder-Landschaft am Niederrhein unterwegs ist, um in Kindern die Freude an Sprache, Rhythmus und Klang zu aktivieren. Am Mittwochvormittag gastierte er in der Mediathek.

Schnell lernte er mit den Vorschulkindern die Zeichen für die Farben. Bei Rot zeigten sie zum Beispiel auf die Lippen, bei Blau mit einer wischenden Handbewegung in den Himmel oder bei Gelb auf die Sonne. So wanderten er und sie musikalisch durch die Welt, während er Akkordeon spielte, sang und von Gitarist Dieter Schernus begleitet wurde. Sie besuchten den Urwald Südamerikas, die Savannen Afrikas und das Eis der Pole. „Wir sind die Kinder auf dem Ball – in dem großen weiten Erdenwall“, sangen die Fünf- und Sechsjährigen freudig mit ihren Erzieherinnen mit, um gleichzeitig mit ihren Händen den Globus nachzuformen. Es waren insgesamt 230 Mädchen und Jungen aus elf Kindergärten.

„Die Kinder lernen, Laute mit Begriffen zu verbinden. Die Laute können ähnlich klingen, aber einen ganz anderen Begriff bezeichnen, zum Beispiel Buch und Tuch. Die Kinder entwickeln ein Bewusstsein für die Phonologie“, erläuterte Mediatheksleiterin Katharina Gebauer. Die Mediathek nimmt schon seit 2017 am Festival Kinder-Lieder-Landschaft teil. Das Festival wird seit 2007 vom Musiker und Autor Helmut Meier organisiert, der in Rheinhausen aufwuchs. In Duisburg und am Niederrhein sind Musiker unterwegs, die Kindern Sprache spielerisch und klanglich nahe bringen. Das Festival endet am Sonntag im Kom’ma-Theater in Rheinhausen.

Die Mediathek will im nächsten Jahr erneut teilnehmen. Sponsor in Kamp-Lintfort ist der Verein Les-Art. Er stiftet Geld aus den Einnahmen des Bücherflohmarkts, den er jeden Herbst in der Mediathek organisiert.

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