Kamp-Lintfort Landscheidts Amtseinführung, die vierte

Kamp-Lintfort · Kamp-Lintforts Bürgermeister ist vereidigt, seine drei Stellvertreter sind gewählt und die Ratsmitglieder verpflichtet: Gestern nahm der neue Stadtrat die Arbeit auf. Eine Personalie: Lutz Malonek wird sachkundiger Bürger der SPD.

 Der neue Stadtrat in Kamp-Lintfort hat sich konstituiert. Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt (rechts) gratulierte seinen drei Stellvertretern (v.l.) Jürgen Preuß (SPD), Sabine Herrmann (CDU) und Ralf Borkenhäuser (SPD) zur Wahl.

Der neue Stadtrat in Kamp-Lintfort hat sich konstituiert. Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt (rechts) gratulierte seinen drei Stellvertretern (v.l.) Jürgen Preuß (SPD), Sabine Herrmann (CDU) und Ralf Borkenhäuser (SPD) zur Wahl.

Foto: Stadt Kamp-Lintfort

Den ersten Antrag im neuen Kamp-Lintforter Stadtrat stellte gestern die SPD-Fraktion. Die Sozialdemokraten schlugen vor, den bisherigen Umweltausschuss einer größeren Themenvielfalt zu öffnen und in Umwelt- und Klimaausschuss umzubenennen. "Wir haben uns in diesem Ausschuss fast ausschließlich mit der Mülldeponie Eyller Berg befasst. Es gibt aber eine Vielzahl anderer Themen, um die wir uns ebenfalls kümmern müssen", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Heinz-Günter Schmitz vor der ersten Ratssitzung des neu gewählten Stadtrats, in der Bürgermeister Christoph Landscheidt vereidigt und die Ratsmitglieder verpflichtet wurden. Der Vorschlag der SPD stieß auf breite Zustimmung.

Die Amtseinführung des Bürgermeisters durch die Altersvorsitzende Melanie Müller (FBG) lief routiniert ab - was jedoch nicht verwundert: Es war Christoph Landscheidts vierte seit 1999. Er hielt seine Rede zum Amtsantritt kurz, begrüßte die neuen Ratsmitglieder und gratulierte seinen drei künftigen Stellvertretern Jürgen Preuß (SPD), Ralf Borkenhäuser (SPD) und Sabine Herrmann (CDU). Die Verwaltung hatte die erste Sitzung des neuen Stadtrates gut vorbereitet. Über die Besetzung der Ausschüsse, die Benennung ihrer Vorsitzenden und die Besetzung von Aufsichtsräten und aller anderen Gremien wurde im Rat einvernehmlich abgestimmt.

Gut aufgestellt sieht sich die SPD-Fraktion, die bei der Wahl 53,9 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielt. "Wir stellen 24 Ratskandidaten, davon wurden 22 direkt gewählt", betonte der Lintforter SPD-Vorsitzende René Schneider im Vorfeld der Sitzung. "Unsere Mannschaft hat einen guten Altersmix." Jüngstes SPD-Ratsmitglied sei Kevin Waldeck (22), ältestes Jürgen Neervort (65). In der neuen Legislaturperiode will die SPD noch stärkeren Kontakt zu allen gesellschaftlichen Gruppen in der Stadt suchen und ihre Erfahrungen in die Fraktion einfließen lassen. "Wir werden sogenannte Adhoc-Gruppen bilden", berichtet René Schneider. "Es eröffnen sich oft politische Themen, zu den Bürger, die sich nicht in der Partei engagieren wollen, etwas zu sagen haben. Ihnen wollen wir ein Forum bieten." Heute trifft sich beispielsweise eine Gruppe zum Thema Integration, bald gründet sich eine Gruppe, die das Leben sehbehinderter Menschen in der Stadt verbessern will. Aber auch die SPD-Fraktion will von den Erfahrungen der Bürger profitieren. "Wir haben deshalb acht sachkundige Bürger als stimmberechtigte Mitglieder in unsere Fraktionsarbeit einbezogen", betont Fraktionsvorsitzender Schmitz.

Ein sachkundiger Bürger ist Lutz Malonek, der sich als Sprecher der Interessengemeinschaft "Endlager Mensch" im Engagement für die Schließung der Mülldeponie Eyller Berg in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht hatte. "Wir wollen der Initiative die Chance geben, ihre Belange besser in die Politik und in den Rat hineinzutragen", sagt Schmitz. Lutz Malonek sitzt ab sofort als stimmberechtigtes Mitglied für die SPD im neu gegründeten Umwelt- und Klimaausschuss. "Bislang konnten die Vertreter der Bürgerinitiativen nur in der Fragestunde für Einwohner ihre Interessen darstellen", erläutert Schmitz die Entscheidung für Lutz Malonek.

(RP)
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