Eichenprozessionsspinner Kamp-Lintfort Landschaftspflegegruppe hängt im Krankenhaus-Park Nistkästen auf

 Kamp-Lintfort · Das St.-Bernhard-Hospital setzt auf heimische Vögel gegen den Eichenprozessionsspinner in seiner großen Gartenanlage. Die Landschaftspflegegruppe der Caritas-Wohn- und Werkstätten hängt mehr als 50 Nistkästen im Baumbestand auf. Wie die Idee entstand, auf natürliche Fressfeinde zu setzen.

Das Team der Gärtner um Leiter Andreas Bodden (re.) hat noch einiges zu tun, die neuen Nistkästen werden in den nächsten Tagen im Parkgelände aufgehängt. Foto: Caritas Wohn- und Werkstätten

Foto: Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein

So schön die etwa 70.000 Quadratmeter große Gartenanlage am Kamp-Lintforter St.Bernhard-Hospital auch ist – sie kann im Sommer Risiken bergen. Denn Jahr für Jahr siedeln sich Eichenprozessions­spinner an den Bäumen an. Sie stellen eine Gefahr für Besucher des Krankenhauses und des angrenzenden Caritashauses St. Hedwig dar. „Die Raupen haben sogenannte Brennhaare, die bei Menschen starke gesundheitliche Probleme verursachen. Besonders, wenn sie eingeatmet werden oder ins Auge gelangen. Außerdem kann es zu starkem Juckreiz, Hautentzündungen und vereinzelter Nesselsucht führen“, weiß Andreas Bodden, Gruppenleiter der Gärtnerei, die von den Carits Wohn- und Werkstätten betrieben wird.

Darum kam bisher einmal jährlich eine Spezialfirma in die große Gartenanlage des Krankenhauses, um den Eichenprozessionsspinner und dessen Raupen im Baumbestand zu bekämpfen. Die Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein mit ihrer Landschaftspflegegruppe kümmern sich seit Jahren um die Gartenanlage des Kamp-Lintforter Krankenhauses. Jetzt hatte das Team die Idee entwickelt, den Raupen mit natürlichen Mitteln „an den Kragen“ zu gehen. „Das Problem ist, dass die chemische Bekämpfung nicht nur die Eichenprozessionsspinner betrifft, sondern auch alle anderen Raupen davon betroffen sind“, war die Überlegung der Gruppe.

Die Idee ist nun, die natürlichen Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners im Garten anzusiedeln und so die Raupen mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen. Die Idee kam gut an: Schnell kaufte das St.Bernhard-Hospital mehr als 50 Nistkästen, die nun in der Parkanlage aufgehängt und mit denen die Vögel angelockt werden sollen. Wie die Gärtner berichten, haben die Nistkästen unterschiedliche Flugloch-Weiten, damit sie auch für kleinere Vögel geeignet sind. Dabei sei die Position wichtig, heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas Wohn- und Werkstätten. „Sie müssen etwa zweieinhalb bis drei Meter über dem Boden hängen und in Richtung Osten zeigen“, erläutert Andreas Bodden. „Im Norden würden sie keine Sonne abbekommen, im Westen dafür zuviel Regen und im Süden die zu heiße Mittagssonne“, betont der Experte.

„Damit im Frühjahr das Nisten beginnen kann, bringt die Gruppe der Landschaftspflege in den nächten Wochen alle Nistkästen in den Bäumen an. Und dann heißt es, Daumen zu drücken, dass der Plan aufgeht und wir mit Hilfe der heimischen Vögel den Eichenprozessionsspinnern den Kampf ansagen können“, erklärt Josef Lübbers, Geschäftsführer des St.-Bernhard-Hospitals, und ist auf das Ergebnis gespannt.

(aka)