Kamp-Lintfort Kirchengemeinde verabschiedet Pfarrerin Elke Langer

Kamp-Lintfort · Mit einem Festgottesdienst in der Kreuzkirche hat die evangelische Kirchengemeinde Lintfort gestern Pfarrerin Elke Langer verabschiedet. Die 54-Jährige übernimmt eine Pfarrstelle in Lobberich.

 Pfarrerin Elke Langer wechselt von Kamp-Lintfort in die Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck.

Pfarrerin Elke Langer wechselt von Kamp-Lintfort in die Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck.

Foto: Siwe

Elke Langer teilte sich seit zehn Jahren mit ihrem Mann, Peter Muthmann, die Lintforter Pfarrstelle rund um das Paul-Gerhardt-Haus. Mit 25 Prozent ihres Dienstes war sie zuletzt in der Gemeinde tätig, mit weiteren Stundenanteilen an zwei Realschulen als Schulpfarrerin. "In den 20 Jahren, die ich jetzt in Kamp-Lintfort lebe, haben sich viele intensive Kontakte ergeben," erzählt die 54-Jährige, die nicht nur gern in der Stadt gepredigt hat, sondern auch bei der Seelsorge große menschliche Nähe erlebte. Viele Lebensgeschichten, die ihr anvertraut wurden, haben Verbindungen geschaffen, die bleiben. Sei es bei schönen Anlässen wie Trauungen oder Taufen, aber auch in Krisenzeiten. Die Begleitung Sterbender und Trauernder hat sie selbst heraus gefordert, neue Sprache, neue Formen für die christliche Verheißung der Auferstehung zu finden, damit Menschen über sich selbst hinauswachsen und Angst und Trauer überwinden können.

Dass sie trotz der inneren Verbundenheit nun ganz neue Wege gehen wird, hat einen äußeren Anlass: Ihre Aufgaben in den Realschulen enden. "So spürte ich, dass es jetzt Zeit für eine Veränderung ist, Zeit, das zu tun, was ich oft schon gepredigt habe: Bereit sein loszulassen und neuen Wegen zu vertrauen, wenn Gott uns zum Aufbruch ruft. Zudem wollte ich in meinen verbleibenden Dienstjahren wieder voll berufstätig sein, jetzt, da mein Sohn groß ist, denn ich liebe meinen Beruf sehr."

Künftig wird sie die Pfarrstelle in der evangelischen Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck übernehmen. Und zu dieser Gemeinde gibt es auch eine gemeinsame Geschichte: Vor neun Jahren hatten die Lintforter im Rahmen eines Kirchenasyls mit den Lobberichern zusammengearbeitet. Eine gute Erfahrung, die die Entscheidung zur Bewerbung dort erleichterte. Diese Kirchengemeinde, 3000 evangelische Christen groß, ist zudem nicht allzu weit von Kamp-Lintfort entfernt. "Die Familie bleibt in Kamp-Lintfort wohnen, und so werde ich ab und zu auch in der Stadt noch zu sehen sein. Und ich bin zuversichtlich, dass ich bei manchen Anlässen auch Lintforter in Lobberich treffen werde. Vielleicht ja dann bei der Einführung am 24. Januar 2016."

Trotz der kleinen Träne im Knopfloch, die jeden Abschied begleitet, ist sie tief berührt vom Verständnis und vielen Segenswünschen aus der Gemeinde, die ihr Mut macht zu ihrem Schritt. Und so möchte die gebürtige Saarländerin auch lächelnd Abschied nehmen: Die guten Erfahrungen mit Menschen bewahren, sowie das dankbar erinnern, was uns als christliche Gemeinden verbindet: "Auch wenn wir nun an verschiedenen Orten wirken, so sind wir doch auch weiterhin gemeinsam unterwegs im Auftrag des Herrn. Und das mit viel Freude. Die innere Verbundenheit bleibt."

(RP)
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