Kirche in Hoerstgen Evangelische Kirchengemeinde Hoerstgen rückt zusammen

KAMP-LINTFORT · Wie der Pfarrdienst in der Kirchengemeinde Hoerstgen ab 1. August aussehen könnte, war Thema der Gemeindeversammlung.

 Pastor Jürgen Kunellis Kunellis geht in Ruhestand. Am 1. August startet die Umstrukturierung der Kirchengemeinde.

Pastor Jürgen Kunellis Kunellis geht in Ruhestand. Am 1. August startet die Umstrukturierung der Kirchengemeinde.

Foto: Bianca Mokwa

Für die evangelische Kirchengemeinde Hoerstgen-Rheurdt-Sevelen stehen die Zeichen auf Veränderung. Zum 1. August erfolgt die Umstrukturierung des Pfarrdienstes. Vorausgegangen ist dann die Verabschiedung von Pfarrer Jürgen Kunellis in den Ruhestand. Pfarrer Stefan Maser ist sein Nachfolger. Das bisherige Stellenkontingent von 1,5 Stellen für beide Pfarrer reduziert sich auf dann eine 0,9-Stelle.

„Die Umstrukturierung ist eine interessante und schwierige Aufgabe für uns“, betonte Nadja Hübinger, stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums. Lange im Vorfeld hatten die Mitglieder darüber beraten, wie sich diese Herausforderung stemmen lässt. Die Neuaufstellung könne nur „mit Kompromissen und Vereinbarungen gelingen“, so Hübinger bei der Präsentation der Arbeitsergebnisse aus gemeindlichem Leben mit Bereichen wie Gottesdiensten, Bildungsarbeit, Kontaktpflege, Arbeitstreffen, Seelsorge, Leitungs- und Verwaltungsaufgaben am Dienstag. Besonderheiten wurden unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Besucherzahlen der Gottesdienste, Veranstaltungen und der demografischen Daten auf den Prüfstand gehoben. „Realistisch ist nur, was auch leistbar ist. Wir wollen, dass es erkennbare Regelmäßigkeiten in den Gemeinden gibt, auf die sich Gemeindeglieder verlassen können“, erklärte Hübinger, die auf Kontinuität auch nach der Presbyteriumswahl 2020 setzt.

So soll es jeden Sonntag in Hoerstgen einen Gottesdienst um 9.15 Uhr geben, in Rheurdt und Sevelen abwechselnd jeden dritten Sonntag um 10.30 Uhr. Aus der rund 50-köpfigen Versammlung kamen zu den Gottesdienstzeiten Bedenken. Nach der Predigt in Hoerstgen bliebe keine Zeit für den Pastor und die Gemeinde, da er im wehenden Talar schon zum nächsten Gottesdienst unterwegs sei. Auch für den Kirchenchor sei wegen des vorherigen 30-minütigen Einstimmens der frühe Termin ungünstig. Ob sich eventuell sogar ein roulierendes Gottesdienst-Prinzip durchsetze, müsse die Praxis zeigen.

Gottesdienste zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Ostern unterliegen einer anderen Regelung. Im Bereich der Bildungsarbeit bestimmen die Anmeldezahlen, beispielsweise bei den Konfi-Kids, die Termine. Inwieweit auch Eltern in die Treffen eingebunden werden können, sei eine andere Frage. Gruppen- und Kreistreffen seien von der Neuausrichtung weniger betroffen, da viele eigenständig arbeiten. Im Bereich der Kontaktarbeit sollen Geburtstagsbesuche ab dem 70. Lebensjahr entfallen. So soll es eine zentrale Einladung in den Gemeindesaal an alle Jubilare geben. Einig war sich die Versammlung darüber, dass die neue Pfarrsituation in der dreipoligen Gemeinde Menschen zusammenrücken lässt. Bei der Neuaufstellung der Dienste dürfe es nicht zu einer Überforderung von Pfarrer Maser kommen, da er zugleich im St.-Bernhard Hospital als Seelsorger arbeitet und zusätzlich in der Kirchengemeinde Neukirchen vertreten ist. „Neben den sichtbaren Arbeiten wie Gottesdienste bleiben zeitintensive Verwaltungs- und Leitungsaufgaben“, betont Hübinger, deren Aufgabe es nun ist, erneut mit dem Presbyterium zu sprechen. Einig waren sich die Gemeindeglieder darin, die Situation anderthalb Jahre zu beobachten. Eine Versammlung soll nach den Sommerferien stattfinden.

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