Kino in Kamp-Lintfort Eröffnung der Hall of Fame ist geplatzt

Kamp-Lintfort · Bauherr und Betreiber des Kinos haben keine Betriebsgenehmigung erhalten. Die Hall of Fame wird dieses Jahr nicht mehr eröffnet.

 Die „Hall of Fame“ sollte gestern fürs Publikum eröffnet werden. Bei der entscheidenden Bauabnahme durch die Behörden wurden jedoch Sicherheitsmängel unter anderem im Brandschutz festgestellt. Die geladenen Gäste wurden dennoch begrüßt und durch die Kinosäle geführt.

Die „Hall of Fame“ sollte gestern fürs Publikum eröffnet werden. Bei der entscheidenden Bauabnahme durch die Behörden wurden jedoch Sicherheitsmängel unter anderem im Brandschutz festgestellt. Die geladenen Gäste wurden dennoch begrüßt und durch die Kinosäle geführt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Es hätte ein so schönes Weihnachtsgeschenk werden können: Vier Tage vor Heiligabend öffnet die „Hall of Fame“ am Donnerstag zum ersten Mal ihre Pforten für die Kinofans in Kamp-Lintfort. Bis in die frühen Morgenstunden haben die Handwerker im Neubau am Kreisel Ring-/ Moerser Straße an diesem Ziel gearbeitet. Nur ein paar Stunden später, um 11 Uhr, platzte der Traum von der Kino-Eröffnung – vorerst: Die zuständigen Behörden konnten der „Hall of Fame“ bei der entscheidenden Bauabnahme keine Betriebsgenehmigung erteilen. „Es ist nicht gelungen, die Alarmanlage im Haus über die Telekom an die zentrale Meldeanlage des Kreises zu schalten“, erläuterte Thomas Berger den zur Eröffnungsfeier geladenen Gästen. Der Unternehmer ist der Motor hinter dem Kino-Projekt in Kamp-Lintfort.

 Anja und Meinolf Thies, die Betreiber der Hall of Fame nahmen die Absage der Kino-Eröffnung mit Humor und ließen eine Dino durchs Foyer laufen.

Anja und Meinolf Thies, die Betreiber der Hall of Fame nahmen die Absage der Kino-Eröffnung mit Humor und ließen eine Dino durchs Foyer laufen.

Foto: Anja Katzke

Zusammen mit weiteren Investoren aus der Region stemmte er die Finanzierung des Bauvorhabens. Berger nahm die Situation gelassen: „Es ist trotzdem ein tolles Kino geworden.“ Meinolf Thies, der mit seiner Ehefrau Anja die Hall of Fame betreiben wird, hatte bis zuletzt gehofft, pünktlich um 15 Uhr für das Publikum öffnen zu können. „Es war zwar ein Ritt auf der Rasierklinge, wir wären aber spielfertig gewesen“, erklärte er. Da das Kino inzwischen aber die größte Versammlungsstätte in der Stadt sei, seien Sicherheitstechnik und Brandschutz maßgeblich. Die Gäste der Eröffnungsfeier, die für denselben Tag geplant war, zeigten Verständnis. „Mir tun die handelnden Personen leid“, sagte Volksbank-Chef Guido Lohmann. Auf der Kino-Baustelle sei mit so viel Herzblut gearbeitet worden, die Handwerker hätten richtig Gas gegeben. So sahen es auch Jürgen Bachmann und Bernhard Kames (Grüne). „Es ist ein Kino der Extraklasse. Hier wurden Sachen verbaut, die es in anderen Lichtspielhäusern nicht gibt. Es ist eine Bereicherung für unsere Stadt.“ Von der modernen Technik konnten sich die Gäste bei einer Führung überzeugen: In den Sälen eins und zwei warten D-Box-Motion-Seats auf die Besucher. In zwei anderen Sälen geht es akustisch hoch her: Dort haben die Betreiber Dolby Atmos einbauen lassen. „Es ist ein Kino für die Championsleague“, so Thies, der einen Anzug in Tarnfarben trug. „Es ist mein Kampfanzug“, erklärte er und nahm die Enttäuschung über die fehlende Betriebsgenehmigung mit Humor. Er versprach, dass alle, die online Eintrittskarten für die Vorstellungen gekauft haben, ihr Geld zurückbekommen. Und auch die 35 bis 40 Mitarbeiter, die in der Hall of Fame beschäftigt sind, werden laut Thies nicht nach Hause geschickt. Einen neuen Eröffnungstermin gibt es noch nicht: „Wir werden uns sicher ein paar Tage schütteln müssen, und ab Anfang Januar laufen wir wieder los“, hieß es in einer Pressemitteilung.

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