Kamp-Lintfort Kinder-Uni: Wenn 3D-Drucker Häuser bauen

Kamp-Lintfort · Designer Thomas Kropp stellte Gebäude vor, die von dreidimensionalen Druckern hergestellt werden können.

 Faszinierend: Thomas Kropp erklärt den besuchern der Kinder-Uni, wie ein 3D-Drucker funktioniert.

Faszinierend: Thomas Kropp erklärt den besuchern der Kinder-Uni, wie ein 3D-Drucker funktioniert.

Foto: C. Reichwein

Einen Eiffelturm hat Thomas Kropp bereits mit einem 3D-Drucker gebaut, allerdings nicht einen 324 Meter hohen aus Eisenfachwerk wie in Paris von Gustave Eiffell, sondern einen 65 Zentimeter hohen aus Kunststoff. Das Modell im Maßstab eins zu 500 erkannten die 110 jungen Vorlesungsbesucher sofort. Das war beim Modell des gotischen Rathauses in Kalkar anders, das der 54 Jahre alte Designer und wissenschaftliche Mitarbeiter der Hochschule Rhein-Waal mitgebracht hatte. Warf er in seiner Vorlesung "Unglaublich, was 3D-Drucker alles können" doch einen besonderen Blick auf das Bauen, das Hochziehen von dreidimensionalen Gebäuden.

Dabei sagte Kropp mehrfach: "Das ist Zukunftsmusik", da selbst Chuck Hull, der 1984 das 3D-Drucken erfand und in Kalifornien das Unternehmen 3D-Systems gründete, in einem kurzen Filmbeitrag betont, er habe sich die Entwicklung nicht vorstellen können, die das dreidimensionale Drucken genommen habe, aber sie habe auch Grenzen. Ursprünglich hatte sich Hull das Drucken in dünnen Schichten, die aushärten, ausgedacht, um Modelle und Zahnimplantate herzustellen. Damals, vor 34 Jahren, hatte das postindustrielle Zeitalter noch nicht begonnen, in dem Menschen unverwechselbare, aber auch bezahlbare Produkte wünschen, die sich mit den neuen Druckern herstellen lassen - zum Beispiel im Technikum der Hochschule, dem "FabLab", dem Fabrikations-Laboratorium.

Von diesen Produkten warf Thomas Kropp einige Fotos an die Wand des Audimax, zum Beispiel Designerschuhe mit hohen Absätzen, einen Fahrradsattel aus geflochtenem Kunststoff oder ein Motorradrahmen mit futuristischem Design. Dazu hatte er eine Prothese und einen 3D-Drucker in den Hörsaal gestellt, der während der gesamten Vorlesung lief und danach von den Kindern umlagert war. Beim nächsten Mal lädt die Kinder-Uni nach Kleve ins Audimax ein. Am 4. Juli, 17.15 Uhr, steht die Frage im Mittelpunkt: "Eene, meene, muh: Wie komm die Milch in die Kuh?" Die Kinder-Uni ist kostenlos.

(got)
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