Kinder- und Jugendfestival Kloster Kamp Grüße von der Raumstation Semiton

Kamp-Lintfort · Viertklässler der Grundschule am Niersenberg starteten das Kinder-Kammermusikfestival Kloster Kamp mit einem Chorprojekt um eine fiktive Basis im Weltall. Das Publikum in der Stadthalle war begeistert.

 Die jungen Sänger und Sängerinnen zeigten sich gut bei Stimme und bestens vorbereitet.

Die jungen Sänger und Sängerinnen zeigten sich gut bei Stimme und bestens vorbereitet.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Klappt schon, ihr werdet seh’n, ist kein Problem, es wird schon weitergeh’n.“ Moderator und Projektleiter Jörg Lengersdorf hatte spontan diesen Song als Zugabe ausgewählt, nachdem 350 Besucher in der Stadthalle aufgestanden waren und minutenlang geklatscht hatten, um sich bei 80 Viertklässlern der Grundschule am Niersenberg für das Chorkonzert Raumstation Semiton zu bedanken. Dabei drückt dieser Song das Gefühl aus, das beim ersten Projekt des Kinder- und Jugendmusikfestivals Kloster Kamp herrschte. Zunächst hatte es so ausgesehen, es würde es auf der Kippe zu stehen, doch dann klappte es, auch wenn der Weg kein leichter war.

„Als ich Anfang Februar von der Schimmelbelastung in der Grundschule am Niersenberg gehört habe, habe ich gedacht, das könnte das Ende des ersten Projekts gewesen sein“, erzählte Festivalorganisatorin Jeannette von der Leyen nach dem Chorkonzert. Doch Schulleiter Peter Schiffler habe gesagt, es sei zu schaffen. Nachdem der Schulbetrieb zunächst eine Woche ausgefallen war, um die Kinder nicht zu gefährden, fanden die Viertklässler im Schulzentrum neben der Stadthalle ein neues Domizil, während die Erst- bis Drittklässler ins Diesterwegforum an der Vinnstraße zogen.

Am Montag vor einer Woche hatte Violinist und Projektleiter Jörg Lengersdorf mit den Proben zum Chorkonzert begonnen, zu dem er und andere Geschichte, Musik und Text zusammengestellt hatten. Die Raumstation Semiton ist ein Vergnügungspark im Jahr 2270 mit Achterbahnen und Karussells, der einmal als Partymeile beliebt war. Doch seitdem es dort tagein und tagaus nur noch Kartoffeln zu essen gibt, ist diese Zeit vorbei. Selbst Komponist Ludwig van Beethoven, der dort seinen 500. Geburtstag feiert, fällt musikalisch nichts mehr ein. Doch dann geht seine Schreibblockade vorüber, als auf der Raumstation Semiton ein großer Vorrat an Schokolade entdeckt wird, der für braune Kreide gehalten worden war.

Der Violinist, Dozent für Musikvermittlung an der Folkwang Universität in Essen und Radio-Moderatorhatte in das Projekt den Pianisten Kai Schumacher, den Saxophonisten und den Schlagzeuger Peter Härtel eingebunden. Bis zum Donnerstag konnten sie mit den Viertklässlern nicht im Saal der Stadthalle üben, weil im Foyer der Stadthalle die zukünftigen Abiturienten ihre Vorabitur-Klausuren schrieben. So hatten sie erst zur Generalprobe in diesen Saal wechseln können.

Trotz dieser Hindernisse tauchten die Viertklässler begeistert in die Welt der Musik ein, damit sie am Ende „Klappt schon“ singen konnten. „Sie entdecken Talente und lernen Teamfähigkeit“, betonte Jeannette von der Leyen. Jetzt ist das zweite Projekt des Festivals gestartet. In dieser Woche üben Schüler der Gesamtschule Neukirchen-Vluyn das Jugendmusical „Endlich Elbphilharmonie“ ein. Am Freitag, 13. März, zeigen sie es um 17 Uhr in der Kulturhalle in Vluyn. In gut zwei Wochen steht das dritte und letzte Projekt des Festivals auf dem Programm. Moerser Schüler zeigen am 26. März um 9, 10 und 11 Uhr im Moerser Martinsstift das szenische Kinderkonzert „Lausbub Haydn“ von Karl Böhmer.

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